Der Martinstag, ein Fest voller Tradition und Bedeutung, wird am 11. November gefeiert und ist nicht nur für seine köstliche Martinsgans bekannt! Die Legende erzählt von schnatternden Gänsen, die den heiligen Martin verrieten, als er sich versteckte. Doch der wahre Grund, warum Gänse auf den Tisch kommen, liegt in der Geschichte: Nach der Erntezeit, wenn die Knechte und Mägde ihren Lohn erhielten, mussten die Bauern Pacht und Zinsen zahlen – oft in Form von Gänsen. Ein Festmahl, das den Abschluss des Wirtschaftsjahres markierte!
Doch das ist nicht alles! Der 11. November läutet auch die vorweihnachtliche Fastenzeit ein. Vor dem Fasten wurde alles verzehrt, was während des Jahres gemästet wurde, einschließlich der Gänse. Auch der erste Wein des Jahrgangs, die Martinsminne, wurde traditionell um diesen Tag herum genossen. Ein Fest, das nicht nur den Gaumen erfreut, sondern auch die Gemeinschaft zusammenbringt!
Laternenumzüge und ihre Wurzeln
Die Laternenumzüge, die heute in vielen Städten stattfinden, haben ihre Wurzeln in der liturgischen Lichterprozession. Diese Prozession begleitete Martins letzten Weg zur Beisetzung am 11. November. Die Tradition, den Glauben wie ein helles Licht in die Welt zu tragen, wird durch die Lichterumzüge lebendig gehalten. Sowohl in katholischen als auch in evangelischen Gemeinden finden diese Umzüge statt, bei denen Kinder mit Laternen und Fackeln durch die Straßen ziehen. Die Martinsumzüge, oft mit St. Martin zu Pferd, sind ein fester Bestandteil des Brauchtums und erfreuen sich großer Beliebtheit!
Ein Tag für Martin Luther
In der evangelischen Kirche wird der 11. November auch als Namens- und Tauftag des Reformators Martin Luther gefeiert. In Erfurt, wo Luther lebte und studierte, wird bereits am 10. November „Martini“ gefeiert. Seit 1972 feiern katholische und evangelische Gemeinden gemeinsam auf dem Domplatz – ein Zeichen der Einheit und des gemeinsamen Glaubens!