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Martina Hefter: Siegerin des Deutschen Buchpreises mit starkem Roman!

Die Autorin Martina Hefter hat mit ihrem neuen Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ auf sich aufmerksam gemacht und wurde jüngst mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Diese Ehrung bringt sie auch in den Fokus der breiten Öffentlichkeit. Hefter, die aus Pfronten im Ostallgäu stammt, präsentierte ihren Werk vor einem breiten Publikum in mehreren Medienformaten, darunter ARD, ZDF und 3sat.

Der Roman erzählt die Geschichte von Juno, einer 50-jährigen Tänzerin, die in einer schwierigen Lebenssituation mit ihrem schwer kranken Ehemann Jupiter lebt. Während sie sich um ihn kümmert, führt sie nächtliche Chats mit sogenannten Love Scammern, Männern, die vorgaukeln, eine romantische Beziehung zu suchen, um von ihr finanzielle Unterstützung zu erlangen. Hefter berichtet, dass der Roman autobiografische Elemente enthält, da sie selbst Erfahrungen mit diesem Betrugsphänomen gemacht hat. Ihre Neugierde führte dazu, dass sie auf Anfragen von Love Scammern reagierte, um deren Motive besser zu verstehen.

Autobiografische Einblicke und kritische Reflexionen

In den Chats mit den Betrügern entwickelt Juno tiefgehende Persönlichkeiten, was die Autorin als „Lust an der Verkleidung“ beschreibt. Juno ist sich des Betrugs bewusst, dennoch fühlt sie sich zu den Tätern hingezogen und erforscht deren Hintergründe. Hefter thematisiert die prekäre Lebenssituation dieser Männer, die meist aus dem globalen Süden stammen, und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Ungleichheit, die zu solchen Verhaltensweisen führt. „In den Ländern, aus denen diese Scammer kommen, sind die Verhältnisse oft katastrophal“, erklärt sie. Die Geschichte von einem der Betrüger, Benu, bringt eine unerwartete Wendung in Junos Leben, als sie eine tiefere Verbindung eingeht.

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Die Autorin bezieht sich auf die gesellschaftlichen Herausforderungen, die zur Entstehung solcher Betrugsmaschen führen. Sie erkennt an, dass viele Täter in einer ausweglosen Situation sind und dass ihre Taten oft Ausdruck von Verzweiflung sind. „Man muss die kriminellen Aspekte des Love Scammings ernst nehmen, aber gleichermaßen die Verzweiflung der Täter betrachten“, erläutert Hefter. Dies zeige das globale Ungleichgewicht und die Herausforderungen, mit denen Menschen in verschiedenen Teilen der Welt konfrontiert sind.

Ein weiterer zentraler Aspekt des Romans ist die Beziehung von Juno zu ihrem Ehemann Jupiter, der an Multipler Sklerose leidet. Dies spiegelt sich in den alltäglichen Herausforderungen wider, die Juno bewältigen muss, während sie für beide sorgt. Hefter selbst hat einen Ehemann, der ebenfalls an MS leidet, doch sie stellt klar, dass die Figur des Jupiter fiktional ist und sich im Schreibprozess von ihrer eigenen Realität entfernt hat. Sie möchte zeigen, wie Juno Verantwortung übernimmt, was oft auch im Alltag mühsame Aufgaben umfasst.

Die mythologischen Namen der Protagonisten, Juno und Jupiter, entstanden zufällig, als Hefter nach geeigneten Namen suchte. Juno gefiel ihr im ersten Moment, und Jupiter wurde als passende Ergänzung gewählt. „Diese Namen halfen mir, eine gewisse Distanz zu der Figur zu wahren“, gesteht sie. Gleichzeitig gebe es eine tiefere Verbindung in den Namen, die auch bildlich für die Dynamik in dem Roman stehen könne.

Martina Hefters Roman bringt nicht nur eine packende Geschichte, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit sozialen Ungleichheiten und persönlichen Herausforderungen. Ihre Erfahrungen und Überlegungen, die sie in die Charaktere einfließen lässt, begeistern Leser und bieten einen Blick auf komplexe Themen, die oft im Verborgenen bleiben. Die Erfolgsgeschichte von „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ ist somit nicht nur das Ergebnis literarischer Fähigkeiten, sondern auch das Produkt tiefgreifender menschlicher Einsichten.

Für weitere Informationen und detaillierte Einblicke in Martina Hefters Werk sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.fr.de.


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Genauer Ort bekannt?
Frankfurt, Deutschland
Quelle
fr.de

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