Lübeck/Kiel. Eine Mutter kämpft mit Tränen in den Augen um das Leben anderer: Mandy Jörgensen aus Ahrensbök hat ihren Sohn Bruce, der an Drogenabhängigkeit litt, im Alter von nur 20 Jahren verloren. Um zu verhindern, dass andere Familien das gleiche Schicksal erleiden, hat sie eine Petition für bessere Suchthilfe für Jugendliche in Schleswig-Holstein ins Leben gerufen. Über 2000 Menschen haben bereits unterschrieben und ihre Unterstützung bekundet.
Im Juni dieses Jahres eingereicht, wurde die Petition nun vom Ausschuss behandelt. Mandy und ihr Ehemann Holger waren vor Ort, um die bewegende Geschichte ihres Sohnes zu erzählen. Bruce, der mit 14 Jahren mit Cannabis begann, kämpfte jahrelang gegen seine Sucht, während die medizinische Hilfe oft versagte. „Es ist ja nur Cannabis“, hörte Mandy von Ärzten, während ihr Sohn in einen Abgrund fiel. Die Abgeordneten hörten betroffen zu und beschlossen, das Thema an den Sozialausschuss weiterzuleiten. „Das ist ein kleiner Teilsieg für uns“, sagte Holger Jörgensen nach der Sitzung.
Der Petitionsausschuss aus Sicht der Familie und Freunde
Mandy schilderte eindringlich, wie Bruce trotz eines richterlichen Beschlusses nicht in die Psychiatrie eingewiesen wurde und wie er schließlich auf der Straße aufgegriffen wurde, nachdem er suizidale Gedanken äußerte. „Teenagern fällt es schwer, Gefahren abzusehen“, erklärte sie, während sie von den Herausforderungen sprach, die junge Menschen in der Suchtbewältigung erleben. Ihr Appell an die Politik ist klar: Mehr Aufklärung für Eltern, bessere Therapieplätze und Drogennotdienste müssen her!
Die Abgeordneten zeigten sich betroffen, doch viele Fragen blieben unbeantwortet. Warum wurden Bruce hohe Mengen Benzodiazepine verschrieben? Diese Fragen wurden an die Vertreterin des Gesundheitsministeriums gerichtet, die jedoch nur spärliche Antworten geben konnte. Die Abgeordneten waren frustriert und forderten mehr Transparenz und Lösungen. „Wenn die Petition beim Ministerium eingeht, erwarte ich, dass man zu diesen Punkten hier sprechfähig ist“, sagte Annabell Krämer (FDP). Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für suchtkranke Jugendliche bleibt bestehen, während Mandy Jörgensen unermüdlich für Veränderungen kämpft.