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Die Bundesregierung hat beschlossen, die vom verheerenden Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg betroffenen Personen ähnlich wie Opfer terroristischer und extremistischer Taten zu behandeln. Diese Maßnahme wurde von Bundesjustizminister Volker Wissing angekündigt, der betonte, dass der Staat den Betroffenen zur Seite stehen müsse. Die Entschädigungen sollen unabhängig vom Motiv des Täters gezahlt werden, und der Bundestag wird zeitnah um die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für diese Unterstützung angesprochen.
Bei dem Anschlag, der sich kurz vor Weihnachten ereignete, raste ein 50-jähriger Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt. Tragischerweise verloren ein neunjähriger Junge und fünf Frauen zwischen 45 und 75 Jahren ihr Leben. Zudem wurden nahezu 300 Menschen verletzt, wobei 41 davon schwer- oder schwerstverletzt sind. Der Bundesopferbeauftragte Roland Weber schätzt, dass mehr als 530 Personen in irgendeiner Form von dem Vorfall betroffen sind, und dazu gehören nicht nur die direkt verletzten Personen, sondern auch Angehörige der Opfer und Zeugen.
Details zum Anschlag
Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ereignete sich am Freitagabend, als das Auto des Täters mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge raste. Der Täter hatte anfänglich langsam in einen Flucht- und Rettungsweg gefahren, bevor er das Tempo erhöhte und über eine Strecke von mindestens 400 Metern über den Weihnachtsmarkt fuhr. Aufmerksame Beamte konnten den Fahrer an der Kreuzung, wo der Anschlag seinen Anfang nahm, stoppen und festnehmen. Das Zeitfenster des Angriffs betrug lediglich drei Minuten, und der erste Notruf ging um 19:02 Uhr ein.
Das Fahrzeug, ein Leihwagen mit Münchner Kennzeichen, war während des Anschlags nicht durch Sperren oder Poller gesichert. Die Verletzten wurden in insgesamt 15 Kliniken behandelt, einige davon auch außerhalb Magdeburgs. Ein Haftbefehl gegen den 50-jährigen Täter wurde erlassen, und er sieht sich Anklagen wegen fünffachen Mordes, mehrfachen versuchten Mordes sowie mehrfacher gefährlicher Körperverletzung gegenüber. Der Mann ist ein Arzt aus Bernburg, der seit 2006 in Deutschland lebt und über einen unbefristeten Aufenthaltstitel verfügt.
Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt informierte, dass der Täter den Behörden nicht als Islamist bekannt war. Ein Terrorismusexperte bezeichnete ihn als "untypischen Täter", der seine Religion abgelegt hatte. Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen des Anschlags laufen derzeit, wobei mögliche Motive in der Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudiarabischen Flüchtlingen in Deutschland vermutet werden.
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