Ein Blutgerinnsel in der Lunge kann verheerende Folgen haben! Prof. Henning Gall, Chefarzt der Pneumologie an den Hochtaunus-Kliniken, beleuchtet die tödliche Gefahr der Lungenembolie in einer packenden Vorlesung an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Mit einem eindringlichen Vergleich beschreibt er die Lungenembolie als das „Chamäleon der Inneren Medizin“, das in seinen Symptomen von einem plötzlichen Tod bis zu kaum wahrnehmbaren Beschwerden reicht. Diese Erkrankung ist nicht nur oft übersehen, sondern birgt auch immense Risiken, die viele Menschen betreffen.
Gall, der selbst in Gießen studierte, erklärt, dass jährlich rund 100 Fälle pro 100.000 Personen auftreten. Besonders gefährdet sind Menschen mit Tumorerkrankungen, Schwangere sowie Personen mit Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Bewegungsmangel und Bluthochdruck. Ein Blutgerinnsel, das meist in den Beinen entsteht, kann schnell in die Lungenarterien gelangen und dort den Blutfluss blockieren, was zu einer lebensbedrohlichen Situation führt. „Ohne geeignete Gegenmittel kann das tödlich enden“, warnt Gall eindringlich.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose einer Lungenembolie wurde durch die Einführung des Computertomografen revolutioniert. Dieses Gerät ermöglicht es, die Lunge klar abzubilden, was eine schnelle Erkennung der Erkrankung erleichtert. „Es gibt nichts Besseres“, betont Gall. Bei der Behandlung kommen Blutgerinnungsmittel wie Heparin zum Einsatz, doch die Wahl des Medikaments hängt stark von der Schwere der Symptome ab. Die Lysetherapie, ein starkes gerinnungshemmendes Mittel, kann schwerwiegende Nebenwirkungen wie Hirnblutungen verursachen. „Die Entscheidung liegt beim Patienten!“, so Gall, der die Bedeutung der informierten Zustimmung unterstreicht.
Die Nachsorge ist ebenso entscheidend, da Patienten oft mehrere Monate lang Blutverdünner einnehmen müssen, um das Risiko weiterer Komplikationen zu minimieren. Gall schließt seine Ausführungen mit der Warnung, dass auch nach der akuten Phase Beschwerden wie pulmonale Hypertonie bestehen bleiben können. Die nächste Vorlesung findet am 12. November statt und widmet sich der modernen Schilddrüsenchirurgie.
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