In der Stadt Lüneburg ist der ambulante Hospizdienst aktiv, der sich der Sterbebegleitung widmet. Der Leitspruch der Organisation basiert auf einem zeitlosen Zitat von Cicely Saunders, der Pionierin der Palliativmedizin: „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.“ Diese Philosophie wird von den ehrenamtlichen Mitarbeitern mit Überzeugung vertreten, während sie sich mit der nicht immer leichten Auseinandersetzung mit dem Tod beschäftigen.
Die Mitglieder des Hospizdienstes setzen sich aktiv für die Begleitung von Sterbenden ein, unabhängig von deren kulturellem oder religiösem Hintergrund. Viele von ihnen haben sich aus persönlichem Antrieb entschieden, die Schulung zum Sterbebegleiter zu absolvieren. Jeannette Suchan und Josephine-Rahel Furkert sind neuste additionen zu diesem Team und haben sich, motiviert durch eigene Erfahrungen mit Verlust, dazu entschlossen, in diesem Bereich tätig zu werden.
Ehrenamtliche Arbeit und Schulung
Claudia Arend, eine Koordinatorin der Sterbebegleitung, hebt hervor, dass oft die Erfahrungen im eigenen Familienkreis der Grund sind, warum sich Menschen für diese Schulung interessieren. Es ist ein emotionaler Prozess, der nicht nur die Fähigkeiten der Sterbegleiter formt, sondern auch einen Raum für persönliche Entwicklung bietet. Der Kurs dauert etwa neun Monate und vermittelt den Teilnehmern die nötigen Werkzeuge, um in dieser sensiblen Phase des Lebens hilfreich zu sein.
Die Voraussetzung für die Teilnahme an diesen Kursen ist eine gründliche Selbstreflexion sowie psychische Stabilität. „Wir suchen Menschen, die bereit sind, sich zu öffnen und zu lernen“, erklärt Heike Jost, die ebenfalls in der Koordination tätig ist. Viele neue Teilnehmer bringen persönliche Geschichten mit, die ihre Motivation zum Ehrenamt stärken.
Die Zeit auf Palliativstationen wird für die angehenden Sterbebegleiter oft zu einer Herausforderung, wie Jeanette Suchan erzählt. Während ihrer Praxistage begegnete sie einer Bekannten, was die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod noch intensiver machte. Trotz der anspruchsvollen Umstände erlebte sie wertvolle Momente der Begleitung, die sie in ihrer Entscheidung bestärkten.
„Die Zeit bis zu ihrem Tod war von Gesprächen und gemeinsamen Erinnerungen geprägt“, reflektiert sie. „Es war traurig, aber gleichzeitig erfüllend, einen letzten Weg mit jemandem zu gehen.“ Heike Jost betont, dass durch die Sterbebegleiter ein Raum geschaffen wird, der sowohl der Traurigkeit als auch der Freude Platz einräumt. Hier sind menschliche Verbindung und Mitgefühl entscheidend, um Sterbenden und deren Angehörigen zur Seite zu stehen.
Kontakt zu Sterbebegleitern
Für jene, die Unterstützung beim Lebensende suchen, stehen die Sterbebegleiter des Ambulanten Hospizdienstes Lüneburg zur Verfügung. Sie bieten ihre Hilfe in Altenheimen, zu Hause und auf Palliativstationen an. Interessierte können den Dienst unter der Telefonnummer (04131) 772874 kontaktieren oder die E-Mail-Adresse kontakt@hospiz-verein-lueneburg.de verwenden. Zudem wird am 12. Oktober der Welthospiztag gefeiert, an dem verschiedenste institutionelle Veranstaltungen stattfinden, um über Palliativversorgung aufzuklären.
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