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Lübecker Uni-Kinderklinik: Lebensretter für post-Covid-Kinder

In Lübeck hat die Universitätsklinik Schleswig-Holstein (UKSH) eine spezialisierte Ambulanz für Kinder und Jugendliche eingerichtet, die an Post-Covid-Symptomen leiden. Diese Einrichtung ist die einzige ihrer Art in Schleswig-Holstein und bietet betroffenen Heranwachsenden dringend benötigte Hilfe. Professores Dr. Folke Brinkmann, die Leiterin der Sektion für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, erklärt, dass Kinder meist nur milde Verläufe von Covid-19 zeigen, aber es gibt auch eine kleine Gruppe, die schwer betroffen ist und kontinuierliche Betreuung benötigt.

Die Ambulanz sieht derzeit bis zu drei neue Patienten pro Woche, und zwar auf Überweisung durch Kinder- oder Hausärzte. Ein Beispiel ist die 14-jährige Frauke, die nach einer anfänglichen leichten Covid-Erkrankung mit stark ausgeprägten Symptomen wie Müdigkeit und Herzrasen zu kämpfen hatte. Trotz anfänglicher Hoffnung, bald wieder aktiv im Handballtraining teilnehmen zu können, stellte sich heraus, dass ihr Körper nicht in der Lage war, den üblichen Anforderungen gerecht zu werden.

Selbst die kurze Fahrt per Rad zur Schule wurde schwer

Fraukes Symptome wurden erheblich, als sie versuchte, nach dem Training wieder aktiv zu werden. Selbst der kurze Weg zur Schule wurde zur Herausforderung, was zur Besorgnis ihrer Eltern führte. Die Medizinerin beschreibt diese Erschöpfung als Post-exertionelle Malaise (PEM), eine besondere Art von Symptomatik, die nach körperlicher Anstrengung auftreten kann. Um diesem Zustand zu begegnen, wird den betroffenen Kindern eine Therapie namens „Pacing“ empfohlen, bei der die körperliche Belastung schrittweise gesteigert wird.

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Diese sensiblere Herangehensweise erfordert Geduld und eine bewusste Balance zwischen Aktivität und Ruhe. Dennoch fällt es vielen Jugendlichen schwer zu akzeptieren, dass sie sich nach der Schule ausruhen müssen. Das zeigt der Fall von Frauke eindringlich, die nach intensiven Belastungen in der Schule und im Training schließlich nicht einmal mehr zu ihrem Unterricht aufstehen konnte, was ihren Genesungsprozess stark verzögerte.

Dank Geldspritze kann Ambulanz ausgebaut werden

Die UKSH hat kürzlich eine Finanzausstattung von einer Million Euro vom Land Schleswig-Holstein erhalten, um ihre Kapazitäten zu erweitern und zusätzlichen Support in Form von Fachpersonal bereitzustellen. Laut Brinkmann soll eine Psychologin eingestellt sowie die Möglichkeit für Videosprechstunden geschaffen werden. Ihr langfristiges Ziel ist es, einen landesweiten Betreuungsdienst für betroffene Kinder zu etablieren, um sicherzustellen, dass die Versorgung lückenlos und umfassend ist.

Die Notwendigkeit solcher spezialisierten Angeboten zeigt sich nicht nur in Fraukes Fall, sondern auch an der zunehmend steigenden Anzahl von jungen Menschen, die nach Covid-19 medizinische Unterstützung benötigen. Mit der finanziellen Unterstützung hofft die UKSH, eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen und das Bewusstsein für die Herausforderungen, die mit Post-Covid-Symptomen verbunden sind, weiter zu schärfen. Das stattfindende Engagement der UKSH bietet Hoffnung für viele betroffene Familien, die oft mit den langfristigen Folgen des Virus kämpfen müssen. Mehr Informationen zu dieser Thematik finden sich auf www.ln-online.de.

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