Ein herber Rückschlag für den traditionsreichen Pralinenhersteller Leysieffer aus Osnabrück: Das Unternehmen hat erneut einen Insolvenzantrag gestellt, was bedeutet, dass es sich bereits zum dritten Mal in einer solchen finanziellen Notlage befindet.
Laut übereinstimmenden Berichten von verschiedenen Medien musste Leysieffer Anfang Oktober diesen Schritt gehen. Der Pralinenhersteller ist bekannt für seine hochwertigen Confiserie-Produkte, darunter Schokoladen, Pralinen und Fruchtaufstriche. An zwölf Standorten in Deutschland betreibt das Unternehmen Cafés, Bistros und Geschäfte, in denen die Kunden sich mit süßen Leckereien verwöhnen können.
Finanzielle Schwierigkeiten und Mitarbeiter
Die Situation für die rund 150 Mitarbeiter des Unternehmens ist besonders prekär. Seit August warteten sie auf ihre Gehälter. Doch nun können ihre Löhne dank des Insolvenzgeldes der Bundesagentur für Arbeit für zunächst drei Monate gesichert werden. Dies gibt ihnen zumindest einen kurzfristigen finanziellen Atemraum in dieser schwierigen Zeit.
Die Insolvenz ist jedoch kein neues Phänomen für Leysieffer. Das Unternehmen hat bereits in der Vergangenheit mehrere Male Insolvenz angemeldet. Im Frühjahr 2020 wurde das Verfahren in Eigenverantwortung abgeschlossen, was eine Übernahme und damit einen Neuanfang für Leysieffer bedeutete. Ein Jahr später, 2022, geriet das Unternehmen erneut in Schwierigkeiten, was hauptsächlich auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie auf die steigenden Rohstoff- und Energiekosten zurückzuführen ist.
Ein Schwimmendes Unternehmen: Die Inhaberfamilie der Logistikgruppe Zeitfracht war damals eingestiegen, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Leider blieb der erhoffte wirtschaftliche Erfolg aus, und die Probleme hielten an. Der jüngste Besitzerwechsel fand erst im Juli 2024 statt, als die Holstein Schoko UG das Unternehmen rückwirkend zum 1. Januar 2024 übernahm, wie aus einem Bericht der "Wirtschaftswoche" hervorgeht.
Eine lange Geschichte der Qualität
Leysieffer hat eine lange und bewegte Geschichte. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1909 als Konditoreigeschäft und begann erst 1936 mit der Herstellung seiner ersten Pralinen. Diese Familientradition hat es Leysieffer ermöglicht, sich als eine Marke mit Qualität und Handwerkskunst in der Süßwarenbranche zu etablieren. Die Belastungen der letzten Jahre haben jedoch die Solidität und das Überleben des Unternehmens in Frage gestellt.
Die neue Insolvenzanmeldung wirft Fragen auf, wie es mit dem traditionsreichen Unternehmen weitergeht und ob es erneut gelingt, sich aus der Krise zu befreien. Die aktuellen Herausforderungen verdeutlichen die Schwierigkeiten, vor denen nicht nur Leysieffer steht, sondern viele Unternehmen in der Süßwarenbranche, die mit anhaltend hohen Kosten und verzögerten Lieferketten kämpfen müssen.
Die Situation ist angespannt, und die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie Leysieffer und seine Belegschaft aus dieser erneuten finanziellen Schieflage herausfinden können. In der Hoffnung auf eine positive Wende bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln werden, wie www.t-online.de berichtet.
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