Im Juni fand in Leverkusen das Stadtradeln statt, eine Veranstaltung, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer motiviert, ihre Fahrten mit dem Fahrrad zu dokumentieren. Die Zahlen sind beeindruckend: 2.137 Radfahrerinnen und Radfahrer summierten insgesamt 450.944 Kilometer, was zu einer Ersparnis von etwa 75 Tonnen CO2 führte. Dies steht im Vergleich zum bundesweiten Pro-Kopf-Ausstoß von 9,1 Tonnen CO2 jährlich in Deutschland. Diese Aktion verdeutlicht den positiven Einfluss von Fahrradfahren auf die Umwelt.
Am vergangenen Donnerstag ehrte Oberbürgermeister Uwe Richrath die 15 Gewinnerteams in der Villa Römer. Das Team von Lanxess stellte mit 35.345 zurückgelegten Kilometern das größte Engagement unter den Teilnehmern unter Beweis. Richrath verspätete sich zur Feier, was er mit dem Verkehrsaufkommen begründete. Dieser Umstand spiegelt die zentrale Botschaft des Stadtradeln wider: In urbanen Gebieten ist das Fahrrad oft das bessere Fortbewegungsmittel als das Auto, besonders auf kurzen Strecken.
Herausforderungen der Mobilitätswende
Trotz des beeindruckenden Erfolgs räumte Richrath ein, dass die Mobilitätswende noch nicht weit genug fortgeschritten ist. Er wies auf aktuelle Unwetterereignisse hin, die den dringenden Handlungsbedarf im Kontext des klimaschutzrelevanten Verhaltens verdeutlichen. „Gerade wir hier in Leverkusen haben damit schon Erfahrungen machen müssen“, erklärte Richrath und unterstrich die Notwendigkeit einer stärkeren Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels.
Marie Viehmann, Lehrerin am Landrat-Lucas-Gymnasium, hatte ihre Klasse 6b für das Stadtradeln angemeldet, um den Schülern eine nachhaltige Lebensweise näherzubringen. Insgesamt 197 Schüler der Schule beteiligten sich und sammelten zusammen 21.121 Kilometer, was den dritten Platz in der Kategorie „Beste Mittelstufen/Oberstufen-Schule nach Kilometern“ einbrachte. Viehmann betonte, wie wichtig es ist, diese Botschaft an junge Generationen weiterzugeben, um eine bessere Zukunft zu schaffen.
Die Teilnahme am Stadtradeln hat auch persönliche Einblicke geboten. Der elfjährige Tilo Lüttge sprach von seiner Schockreaktion über den hohen CO2-Ausstoß in Deutschland und erklärte, dass er grundsätzlich mit dem Rad zur Schule fährt, da es schneller sei. Dies unterstrich seine Klassenlehrerin: „Mit dem Auto stehe ich im Stau und mit dem Bus muss ich fünf Minuten früher los. Diese Zeit habe ich morgens nicht.“ Solche Aussagen zeigen das praktische Bewusstsein der Kinder für alltägliche Verkehrsmittel.
Das Stadtradeln in Leverkusen ist nicht nur ein Erfolg in Zahlen; es ist auch ein konkreter Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Lebensweise. Diese Veranstaltung fördert nicht nur die Gesundheit der Teilnehmenden, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Um solche Initiativen weiter zu beleben, ist es jedoch entscheidend, die Mobilität nachhaltig zu gestalten und den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu unterstützen.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.ksta.de.