In letzter Zeit stehen deutsche Lebensversicherer immer mehr in der Kritik. Eine aktuellen Analyse des Instituts für Finanzwirtschaft an der Hochschule Ludwigshafen zeigt auf, dass die Betriebskosten, die von den Kundenbeiträgen abgezogen werden, stark variieren. Das sorgt für Aufregung, sowohl bei Verbrauchern als auch bei Aufsichtsbehörden.
Die Untersuchung deckt auf, dass die Unterschiede im Umgang mit Betriebskosten extrem sind. Bei den 16 größten Lebensversicherern in Deutschland fiel im Geschäftsjahr 2023 auf, dass Kunden von verschiedenen Anbietern sehr unterschiedliche Beträge von ihren Beiträgen für erweiterte Betriebskosten abgeben müssen. So werden von 100 Euro Beiträgen bei einigen Konzernen bis zu 18,70 Euro für Betriebskosten abgezogen, was eine erhebliche Differenz zu den 4,90 Euro ist, die bei anderen Versicherern wie der Allianz anfallen.
Hohe Kosten und deren Auswirkungen auf Kunden
Besonders betroffen von dieser hohen Belastung sind Kunden der Versicherungen WWK Leben, Nürnberger Leben und HDI Leben. Diese Unternehmen zeigen eine erweiterte Betriebskostenquote von über 18 Prozent, während die günstigeren Anbieter, wie Cosmos Leben und Allianz Leben, deutlich niedrigere Kosten vorweisen können. Diese hohen Kosten sind wichtig, da sie nicht nur die Rendite beeinflussen, sondern auch die Attraktivität der Produkte für die Verbraucher.
Das Prinzip der Betriebskosten ist einfach: Es handelt sich um alle Kosten, die bei der Abwicklung von Versicherungsgeschäften anfallen. Dazu zählen die Verwaltungskosten sowie die Kosten für den Vertrieb. Professor Hermann Weinmann, der die Studie erstellt hat, beschreibt die Betriebskostenquote als ein entscheidendes Maß für die Effizienz der Kostenstruktur eines Unternehmens.
Weinmann stellte zudem fest, dass nicht nur die Kosten den Rahmen der Analyse ausmachten, sondern auch die Qualität der verschiedenen Lebensversicherungsprodukte. Überraschenderweise belegten Hannoversche Leben und Allianz Leben den ersten Platz in der Analyse und erhielten die Verbrauchernote „sehr gut (-)“. Dies zeigt, dass nicht alle Anbieter auf dem gleichen Niveau arbeiten.
Aufsicht Монголия уже нарыгdund notwendige Maßnahmen
Die Finanzaufsicht Bafin hat sich bereits mehrfach zu den hohen Kostenstrukturen der Lebensversicherer geäußert und betont, dass diese Produkte den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden gerecht werden müssen. Julia Wiens, die Exekutivdirektorin der Bafin, kritisierte, dass es an der Zeit sei, dass mehrere Versicherer dringend Änderungen vornehmen. Die Überwachung der Effektivkosten, die die jährlich erzielte Rendite erheblich mindern können, ist für die Aufsicht eine zentrale Aufgabe.
Hohe Stornoquoten sind ebenfalls ein Thema, das die Bafin in ihrer Analyse aufgegriffen hat. Viele Versicherer könnten erhebliche Probleme haben, wenn Kunden ihre Verträge frühzeitig kündigen. Dies passiert oft in den ersten Vertragsjahren, in denen große Teile der Kosten entstehen. Ein hoher Storno könnte ein Anzeichen dafür sein, dass das Produkt nicht im richtigen Marktsegment vertrieben wird.
Die Bafin hat klar gemacht, dass sie unangemessenes Verhalten nicht tolerieren wird. Bei mangelnder Einhaltung der Auflagen könnte sie den Vertrieb von bestimmten Produkten untersagen oder Maßnahmen gegen Vorstandsmitglieder erlassen, wenn deren Eignung in Zweifel gezogen wird. Diese drastischen Maßnahmen zeigen, wie ernst die Lage ist und wie wichtig es ist, dass Verbraucher vor übermäßigen Kostenbewältigungen geschützt werden.
Eine umfassende Betrachtung der Lebensversicherungslandschaft zeigt, dass die Gebührenstrukturen einen direkten Einfluss auf die Verbraucher haben. Umso wichtiger ist es, dass Aufsicht und informieren und die Unternehmen transparent agieren. Diese strukturellen Probleme müssen adressiert werden, um das Vertrauen der Kunden nicht zu verlieren. Mehr über diese kritischen Aspekte können Sie im Artikel von www.merkur.de nachlesen.