Ein Meister der Fotografie erzählt Geschichten! Der renommierte Fotograf Heiner Schmitz, bekannt für seine eindrucksvollen Portraits und Stillleben, eröffnet am Sonntag, den 17. November, um 16 Uhr seine Werkschau in der Galerie 46. Die Kunsthistorikerin und ehemalige Museumsleiterin, Prof. Karin Stempel, wird die Ausstellung feierlich einweihen. Schmitz, der in Speldorf lebt, nutzt seine Kamera, um bewegende Lebensgeschichten festzuhalten – darunter die Schicksale von Chinesen, die in traditionellen Huttonhäusern wohnen, deren Abriss bereits angekündigt wurde. Die kommunistische Regierung plant, diese Menschen in moderne Hochhäuser umzusiedeln, die zwar mehr Komfort bieten, aber die Nachbarschaftsbindung gefährden.
In seiner beeindruckenden Sammlung zeigt Schmitz auch das bewegte Leben von Paul Kissmann, einem jüdischen Mülheimer, der 1936 seine Heimatstadt verlassen musste, um in Israel 100 Jahre alt zu werden. Sein Gesicht erzählt von Freude und Melancholie, geprägt von den Erfahrungen der NS-Zeit. „Trotz seiner schlechten Erfahrungen hat er seine Heimatstadt bis zuletzt in guter Erinnerung behalten“, so Schmitz. Auch seine eigenen Portraits sind Kunstwerke für sich – oft verfremdet, um die Tiefe seiner Lebensgeschichte zu zeigen. Ein besonders starkes Bild zeigt eine Pianistin, die inmitten eines kreativen Chaos an ihrem Klavier sitzt und völlig in ihre Musik vertieft ist.
Ein Blick auf die Vergangenheit
Schmitz‘ Ausstellung beleuchtet auch die Schattenseiten der Ignoranz und Machtanmaßung. Zwei großformatige Aufnahmen von einem Strandclub in Gaza, aufgenommen vor 25 Jahren, zeigen eine Idylle, die heute durch den Krieg nicht mehr existiert. „Da möchte ich sofort hin“, denkt man beim Anblick der Bilder, bevor die grausame Realität klar wird. Die Werkschau, die bis zum 20. Dezember in der Galerie 46 zu sehen ist, umfasst Arbeiten aus den letzten 60 Jahren. Am 6. Dezember lädt Schmitz von 15 bis 17 Uhr zu einem Künstlergespräch ein.
Die Galerie 46 ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet oder nach Vereinbarung. Interessierte können die Galerie bequem mit den Straßenbahnlinien 104, 102 und 112 erreichen. Weitere Informationen sind unter www.rahmen-vogt.de oder per E-Mail an rahmen@vogt-mh.de erhältlich.