In Lambrecht brodelt es! Der Stadtrat hat nach über zwei Jahren hitziger Debatten endlich eine Entscheidung über die umstrittene Gestaltungssatzung aus dem Jahr 1992 getroffen. Die Frage, ob die strengen Vorgaben für Hausbesitzer überarbeitet oder durch eine unverbindliche Gestaltungsfibel ersetzt werden sollen, spaltet die Gemüter. Während die einen eine Erneuerung fordern, sehen andere darin eine Gängelung der Bürger!
Die Gestaltungssatzung legt fest, wie Häuser im Stadtkern auszusehen haben – von der Dachform bis zur Farbe der Fenster. Kritiker, angeführt von der FWG, argumentieren, dass die alten Vorgaben die Installation von Photovoltaikanlagen und die Dämmung von Gebäuden nahezu unmöglich machen. Bürgermeister Andreas Ohler (CDU) fordert eine Stellungnahme der Unteren Denkmalschutzbehörde, doch einige Ratsmitglieder sind sich einig: Der Rat sollte selbst entscheiden, was er will!
Die hitzige Debatte
Die Meinungen im Rat sind gespalten. Während Eva Ockenfuß-Boese (Grüne) die derzeitige Satzung als „zu differenziert“ bezeichnet und eine gewisse Regulierung für notwendig hält, sieht Hanne Hartmann (SWG) in der Satzung eine „Gängelung der Bürger“. Sie argumentiert, dass die Denkmalschutzregelungen bereits ausreichend sind und eine Fibel weniger bürokratische Hürden aufbaut. Doch die CDU-Fraktion warnt davor, die Kontrolle über den historischen Stadtkern aufzugeben. „Wir haben eine historische Verantwortung“, betont Silvia Zillich (CDU).
Am Ende stimmten elf Ratsmitglieder für die Erstellung einer Gestaltungsfibel, während acht sich dagegen aussprachen. Das Planungsbüro Deubert wird nun beauftragt, einen Entwurf zu erstellen. Die Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Gestaltung des Stadtbildes haben – und die Gemüter in Lambrecht bleiben weiterhin erhitzt!