Rund 70 Menschen kurdischer Herkunft haben am vergangenen Samstag in Aurich friedlich protestiert, um auf die Gewalt in der syrischen Region Rojava aufmerksam zu machen. Die Demonstration, organisiert vom Kurdischen Frauenverein Zelal, begann an der Pferdemarktkreuzung und endete dort wieder. Die Protestierenden trugen Plakate und kurdische Fahnen, um auf die prekäre Lage ihrer Angehörigen in Nordsyrien hinzuweisen. Vor allem Frauen in der Region leiden unter den brutalen Angriffen durch bewaffnete Gruppen, die mit der türkischen Regierung verbündet sind. Sultana Alim, eine der Initiatorinnen, äußerte besorgt, dass friedliches Zusammenleben immer schwieriger werde. Gleichzeitig fordert sie dringend humanitäre Hilfe, die jedoch aufgrund geschlossener Grenzen kaum ankommt, wie nwzonline.de berichtet.
KON-MED Kongress beleuchtet kurdische Belange
An einem weiteren Front – dem politischen – fand kürzlich in Bergisch Gladbach der dritte Kongress der Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland (KON-MED) statt. Dieser event wurde der kürzlich ermordeten Kurdin Evîn Goyî gewidmet und zog um die 400 Vertreter aus verschiedenen kurdischen Organisationen an. Unter dem Motto, das seit 1993 in Deutschland geltende PKK-Verbot zu überwinden, diskutierte man über die Isolation des kurdischen Volksrepräsentanten Abdullah Öcalan. Engin Sever, ein führender Vertreter von KON-MED, kritisierte die Kriminalisierung kurdischen politischen Engagements durch deutsche Behörden. Er betonte, dass die Sicherung der Grundrechte für die kurdische Gemeinschaft entscheidend sei, um die Organisation und den Protest in Deutschland zu stärken. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der 100. Jahrestag des Vertrages von Lausanne thematisiert, welcher bis heute als ein Meilenstein in der Unterdrückung der Kurden gilt, wie anfdeutsch.com berichtet.
Die beiden Ereignisse verdeutlichen die besorgniserregende Situation der kurdischen Bevölkerung sowohl vor Ort in Syrien als auch hier in Deutschland, wo politische Freiräume dringend gefordert werden, um die Stimme der Kurden zu stärken und ihre Angriffe zu adressieren, die auf individuelle und kollektive Rechte zielen.