Im Herzen von Gießen, im Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität, entfaltet sich ein wahres Kunstparadies! Bei einem fesselnden Rundgang, geleitet von Dr. Alissa Theiß und der Kunsthistorikerin Dagmar Klein, wurden die Besucher in die faszinierende Welt der Kunstwerke entführt. Von beeindruckenden Gemälden bis hin zu eindrucksvollen Bronzeköpfen – die Vielfalt der Kunst ist schier überwältigend!
Die Tour begann mit den markanten Bronzeköpfen der Universitätsgründer Justus von Liebig und Landgraf Ludwig V., die 1952 von Emy Roeder geschaffen wurden. Die kunstvollen Gänge des Hauptgebäudes, einst Arbeitsstätte des Nobelpreisträgers Wilhelm Conrad Röntgen, sind gespickt mit großformatigen Porträts von Landgrafen, die die Wände zieren. Die Eingangshalle, geschmückt mit edlen Lahnmarmorplatten, die sogar das Empire State Building zieren, setzt den perfekten Rahmen für die beeindruckenden Kunstwerke. Ein besonderes Highlight ist ein Graffiti des Gießener Künstlerkollektivs 3Steps, das die moderne Kunstszene widerspiegelt.
Ein Denkmal der Erinnerung
Ein bewegendes Gedenkobjekt im zweiten Stock erinnert an die Studenten und Assistenten, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren. Diese bronzene Tafel, Teil einer ehemaligen Ehrenhalle, zeugt von der tiefen Verbundenheit der Universität mit ihrer Geschichte. Die Orpheus-Statue von Gerhard Marcks am Eingang zur Aula strahlt eine friedliche Ruhe aus und wird von einer monumentalen Porträtreihe der Rektoren der Nachkriegszeit flankiert. Interessanterweise ist der Platz für zukünftige Präsidentinnen bereits reserviert – ein Zeichen für die fortschreitende Gleichstellung an der Universität.
Die Kunstwerke, darunter auch die beeindruckenden Porträts der Landgrafen im obersten Stockwerk, erzählen Geschichten von Macht und Reichtum. Die Werke stammen von Künstlern, die für ihre Kreationen honoriert wurden und oft Aufträge von den Landesherren erhielten. Besonders bemerkenswert sind die 14 Arbeiten der ehemaligen Gießener Kunstprofessorin Johanna Staniczek, die mit ihren abstrahierten Pflanzenmotiven die Wände des Treppenhauses zum Leben erwecken. Im Rektorenzimmer glänzen goldene und silberne Becher sowie Zepter, die den Glanz und die Macht der Universität symbolisieren. Der Senatssaal, tapeziert mit 106 Professorenporträts, bietet einen beeindruckenden Blick auf die Geschichte der Universität, während die künstlerischen Glasfenster von Vincent Burek aus dem Jahr 1957 ein faszinierendes Lichtspiel erzeugen. Und das Beste? Ein zweiter Rundgang steht bereits in Aussicht, um noch mehr Kunstwerke zu entdecken!