Göttingen. Ein dramatischer Rückschlag für die Kunstszene: Das Göttinger Kunsthaus, das nach fast 50 Jahren Planung endlich eröffnet wurde, steht vor der Schließung! Der Finanzausschuss der Stadt hat entschieden, keine 200.000 Euro für den Betrieb bereitzustellen. Verleger Gerhard Steidl, der das Projekt maßgeblich vorangetrieben hat, ist entsetzt und sieht die Entscheidung als Zeichen für die Ignoranz gegenüber der kulturellen Bedeutung des Hauses.
„Wir sind wieder dort, wo wir 1973 begonnen haben“, so Steidl. Die Stadt hat die Chance, ein Zentrum für zeitgenössische Kunst zu schaffen, und nun droht alles wieder verloren zu gehen. „Die Ausstellungen sind nicht Kreisklasse“, betont er und fordert die Politiker auf, die Bedeutung des Kunsthauses für den Tourismus zu erkennen. „Menschen reisen gezielt an, um unsere Ausstellungen zu sehen!“ Doch die Vermarktung des Kunsthauses ist mangelhaft, und viele Göttinger kennen es nicht einmal.
Die Zukunft des Kunsthauses
Steidl schlägt Alarm: „Wir brauchen mehr Unterstützung!“ Er ist überzeugt, dass sich die 200.000 Euro aufbringen lassen, wenn alle an einem Strang ziehen. „Ich würde sofort 30.000 Euro spenden!“ Zudem könnte er mit renommierten Künstlern wie Bryan Adams und Karl Lagerfeld zusammenarbeiten, um spektakuläre Ausstellungen zu realisieren. „Mit solchen Blockbuster-Ausstellungen ziehen wir Tausende Besucher an!“ Doch dafür müsse die Stadt endlich die Weichen stellen.
„Die Entscheidung des Finanzausschusses ist kurzsichtig“, kritisiert Steidl. Er fordert ein Umdenken und eine ernsthafte Unterstützung der Kultur in Göttingen. „Kunst und Kultur sind zarte Pflänzchen, die Zeit und Pflege brauchen.“ Die Schließung des Kunsthauses wäre ein herber Verlust für die Stadt und die Kunstszene, die sich erst gerade etabliert hat. „Wir müssen die kulturelle Landschaft Göttingens erhalten und fördern!“