Ein dramatischer Rückschlag für die Kunstszene in Göttingen! Der Finanzausschuss der Stadt hat sich entschieden, die dringend benötigte Kapitalerhöhung für die Kunsthaus Göttingen gGmbH abzulehnen. Dies könnte das Aus für die kulturelle Einrichtung bedeuten, die erst vor drei Jahren eröffnet wurde und nun in finanziellen Schwierigkeiten steckt.
Die Entscheidung wurde in einer öffentlichen Sitzung am Montag, dem 4. November 2024, getroffen. Der endgültige Beschluss liegt nun in den Händen des Stadtrats, der am Freitag, dem 15. November 2024, tagen wird. Der Vorschlag der Verwaltung sah vor, einmalig 200.000 Euro in die Kapitalrücklage zu investieren und ab 2025 jährlich 60.000 Euro mehr zu gewähren, um die Liquidität des Kunsthauses zu sichern und zusätzliche Einnahmen zu generieren.
Ein kulturelles Juwel in Gefahr
Oberbürgermeisterin Petra Broistedt äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung: „Es ist traurig, dass wir eine städtische Tochter nach so kurzer Zeit aufgeben müssen.“ Die Stadt hatte 5 Millionen Euro in den Bau des Kunsthauses investiert, darunter 4,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln und eine Million Euro aus privaten Spenden. Das Kunsthaus bot den Besuchern kostenlosen Eintritt, unterstützt von der regionalen Wirtschaft, und zog bereits 35.000 internationale Gäste an.
Das Kunsthaus Göttingen hat sich als wichtige Plattform für zeitgenössische Kunst etabliert und kooperierte mit bedeutenden Kunstausstellungen wie der Biennale in Venedig und der Documenta in Kassel. Trotz dieser Erfolge erhielt die Einrichtung seit ihrer Eröffnung keine Erhöhung der städtischen Förderung, die seit 2013 unverändert blieb. Steigende Kosten und Inflation machten eine Anpassung notwendig, die nun durch die Entscheidung des Finanzausschusses gefährdet ist.
Die Stadt muss nun klären, ob Fördermittel des Bundes zurückgezahlt werden müssen und was mit dem Gebäude des Kunsthauses geschehen soll, falls die Schließung Realität wird. Die Zukunft dieses kulturellen Juwels steht auf der Kippe, und die gesamte Kulturlandschaft in Göttingen könnte darunter leiden!