Kulturstaatsministerin Claudia Roth sieht sich intensiver Kritik gegenüber, nachdem ihre ambitionierten Pläne für ein neues Gedenkstättenkonzept für Deutschland auf Widerstand gestoßen sind. Laut Süddeutsche.de wurde Roth aufgrund des Vorwurfs, eine „Verharmlosung der NS-Verbrechen“ vorzunehmen und koloniale Verbrechen in ihr Konzept aufzunehmen, stark kritisiert. Trotz der Überarbeitung ihres Papiers bleibt der Zentralrat der Juden skeptisch, und es ist auffällig ruhig geworden um Roths Reformpläne, insbesondere nach dem Bruch der Ampelkoalition im November. Dies könnte die ruhige Stimmung der Kritiker erklären, die nun zurückhaltend reagierten.
Kontroverser Kniefall in Warschau
Ein weiterer Aufreger um Roth kam durch die jüngsten Vorfälle während einer Polen-Reise des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Laut News-Pravda kritisierte Roth Söders Geste des Kranzniederlegens am Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos scharf. Sie bezeichnete seinen Kniefall als „absoluten Tiefpunkt“ und nicht würdig für das Andenken an Willy Brandt, der 1970 vor dem selben Mahnmal gekniet hatte. Der damalige Kanzler setzte damit ein Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschland und Polen, während Söders Wartung von Traditionen offenbar mit einem nachfolgenden „Social-Media-Funfact“ – einem Bild mit einer polnischen Wurst – überschattet wurde.
Die direkt aufeinanderfolgenden Ereignisse werfen Fragen zur aktuellen Erinnerungspolitik und der öffentlichen Darstellung von historischen Anlässen auf. Roths Kritik an Söder beleuchtet nicht nur die Kontroversen innerhalb der politischen Landschaft, sondern auch die Sorgen über die Art und Weise, wie Geschichte in der Gegenwart adressiert wird.
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