Kroatien: Teure Urlaubsträume – Preissprünge vertreiben Touristen!

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Kroatien kämpft nach Euro-Einführung mit Preissteigerungen; Urlauber und Einheimische berichten von hohen Lebenshaltungskosten.

Kroatien kämpft nach Euro-Einführung mit Preissteigerungen; Urlauber und Einheimische berichten von hohen Lebenshaltungskosten.
Kroatien kämpft nach Euro-Einführung mit Preissteigerungen; Urlauber und Einheimische berichten von hohen Lebenshaltungskosten.

Kroatien: Teure Urlaubsträume – Preissprünge vertreiben Touristen!

Die Einführung des Euros in Kroatien, die am 1. Januar 2023 vollzogen wurde, hat zu erheblichen Preissteigerungen geführt. Dies berichtet Kosmo. Vor allem Urlauber, die Kroatien besuchen, erleben teils schockierende Preisanstiege bei Lebensmitteln, Kraftstoffen und Restaurantbesuchen, die oft auf dem Niveau österreichischer Preise liegen. Diese Wahrnehmung wurde unter anderem durch die Erfahrungen eines österreichischen Reisenden in Pula angestoßen, die auf Plattformen wie Reddit diskutiert wurden.

Die Einheimischen bestätigen, dass die hohen Preise nicht nur Touristen betreffen. Im Durchschnitt liegt das Gehalt in Kroatien bei etwa 1.460 Euro, mit einem Median von rund 1.300 Euro. Schon jetzt haben viele Kroaten Schwierigkeiten, sich Restaurantbesuche zu leisten. Restaurants und Cafés an der Küste sind besonders teuer im Vergleich zu Slawonien, wo die Einkommen tendenziell niedriger sind.

Preisanstiege im Einzelhandel

Die kroatische Marktaufsicht hat in den letzten Monaten Preissteigerungen im Handel von bis zu 30 Prozent festgestellt, insbesondere bei Backwaren und anderen Einzelhandelsprodukten. In Reaktion auf ungerechtfertigte Preiserhöhungen haben die Behörden Bußgelder in Höhe von fast 500.000 Euro gegen verschiedene Unternehmen verhängt. Darüber hinaus zeigt eine Umfrage, dass etwa 65% der Produkte ihre Preise nach dem Euro-Wechsel nicht geändert haben, während 25% sogar Preisrückgänge erlebten. Lediglich 10% der Produkte verzeichneten Preissteigerungen, was darauf hinweist, dass die Inflation nicht durchweg dramatisch ist.

Die wirtschaftlichen Umstände der Kroaten sind angespannt. Junge Menschen finden es zunehmend schwierig, eigenständig zu wohnen, da die Mieten in den letzten Jahren gestiegen sind. Dies besorgt viele, die den Rückzug in die heimischen vier Wände als einzige Möglichkeit sehen, den finanziellen Druck zu mildern.

Inflation und Verbraucherverhalten

Die Inflationsrate in Kroatien wurde nach der Euro-Einführung zunächst auf etwa 12,5 Prozent geschätzt, sank jedoch bis Februar 2023 leicht auf 11,7 Prozent. Laut der Europäischen Zentralbank lag das monatliche Wachstum des Harmonized Index of Consumer Prices (HICP) im Februar 2023 bei nur 0,2%, was zu den niedrigsten Werten in der Eurozone zählt.

Die Verbraucher fühlen sich jedoch verunsichert über die zukünftige Preisentwicklung. Viele Bürger befürchten weitere Preissteigerungen, die durch fixe Kosten und mangelnde Preistransparenz verursacht werden könnten. Die Wahrnehmung der Inflation unter den Konsumenten hat sich stabilisiert, nachdem sie im Januar gesenkt wurde, doch die Bedenken bleiben. Besonders belastend ist, dass internationale Discounter in Kroatien Preise verlangen, die höher sind als in anderen Ländern wie Deutschland oder Slowenien. Diese Diskrepanz zwingt viele Kroaten dazu, gezielt im Ausland einzukaufen, um Kosten zu sparen.

Insgesamt ist die Lage für viele Kroaten angespannt. Trotz der Entwarnung in Form einer moderaten Preisentwicklung nach der Euro-Einführung bleibt der Alltag von steigenden Lebenshaltungskosten geprägt, was eine ernsthafte Diskussion über die wirtschaftliche Zukunft des Landes auslöst.