Berlin – In der Welt von „Warhammer 40.000“ entfaltet sich ein düsteres Universum, geprägt von Krieg, Tod und religiösem Fanatismus. Diese Elemente bilden das Fundament des beliebten Tabletop-Spiels, das seit den 1980er Jahren von Games Workshop entwickelt wird. Die Leidenschaft für die Miniaturenspiele hat sich über die Jahre ausgeweitet und findet nun auch in der Welt der Videospiele ihren Ausdruck. Ein Highlight der Videospiel-Adaptionen war das Action-Game „Warhammer 40.000: Space Marine“ von 2011. Ein Nachfolger, der die Geschichte hundert Jahre später fortsetzt, steht nun in den Startlöchern.
Im Mittelpunkt des Spiels steht Elitesoldat Titus, der dank spezieller Implantate weiterhin als Space Marine kämpft. In dieser Welt ist Frieden ein unerreichbarer Traum, denn dunkle Mächte aus einer anderen Dimension bedrohen ständig das Imperium. Als ein geheimnisvolles Artefakt entdeckt wird, das immense Macht verspricht, beginnt ein gefährliches Wettrennen, in dem Titus nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen die Schatten seiner eigenen Vergangenheit antritt.
Düsteres Gameplay für eingefleischte Fans
Das Spiel bietet eine actionreiche, aber geradlinige Gameplay-Erfahrung, die vor allem an die langjährigen Fans der „Warhammer“-Reihe gerichtet ist. Das Verständnis der Hintergründe und der Mythologie des Spiels bleibt Neulingen oft verborgen, was bei vielen die Frage aufwirft, warum es in dieser fiktionalen Welt um Krieg und religiöse Doktrinen geht. Der Fokus liegt klar auf der actiongeladenen Inszenierung, wobei der Spieler keine Gelegenheit hat, über das Dargestellte nachzudenken. Es geht rasant zur Sache, und die Schlachtfelder sind blutige Schauplätze, die sich kontinuierlich ablösen.
Im Vergleich zu vielen modernen Spielen, die mit offenen Welten und zahlreichen Nebenquests auftrumpfen, bietet „Warhammer 40k: Space Marine 2“ eine erfrischend altmodische Erfahrung. Die Spieler durchlaufen mit Titus simple Missionen, die sie über verschiedene Planeten führen – von dichten Dschungeln bis hin zu mächtigen Festungen. Die meisten Aufgaben sind eher zweckmäßig: Informationen sammeln, Verbündete beschützen oder Stellungen halten. Eine alternative Mission ist zwar verfügbar, bringt aber nur wenig Abwechslung in das Gameplay.
Einfache Charakteranpassung und explosive Kämpfe
Im Story-Modus gibt es keine Möglichkeit, die Stärken des Charakters durch Erfahrung zu erhöhen, und Waffensysteme sind nicht verbesserbar. Die Spieler können nur zwischen verschiedenen Waffenarten wechseln, wie Granatwerfer oder Scharfschützengewehr, um die Herausforderungen besser meistern zu können. Die eigentlichen Höhepunkte des Spiels sind die großen Schlachten, die den Spieler mit einer Vielzahl von Gegnern konfrontieren, seien es terrormotivierte Aliens oder monströse Kreaturen. In diesen Momenten bleibt nur die Flucht, das Zielen und Nachladen.
Titus geht oft in den Nahkampf und nutzt Kettenschwert oder Kriegshammer, was die Kämpfe blutig und brutal macht. Daher ist die Altersfreigabe ab 18 Jahren mehr als gerechtfertigt. Verbessert wird die Erfahrung durch einen Koop-Modus, in dem sich Spieler zusammenschließen können, um die Herausforderungen gemeinsam zu meistern oder in einem „Player vs. Player“-Modus gegeneinander anzutreten. In diesen Modi wird das klassische Spielerlebnis durch Erfahrungspunkte und die Möglichkeit der Waffenaufwertung aufgelockert.
Technische Herausforderungen auf den Konsolen
Allerdings hat die fesselnde Action ihren Preis, vor allem auf Konsolen, wo die technische Leistung unter der hohen Intensität leiden kann. In solchen Fällen empfiehlt es sich, in den „Performance“-Modus zu wechseln, der zwar einige grafische Details einschränkt, jedoch für flüssigeres Gameplay sorgt. Für ein ungestörtes Spielerlebnis sollte man also besser einen leistungsstarken PC wählen.
Wirklich überzeugen kann das Spiel nur die eingefleischten Fans des „Warhammer 40.000“-Universums. Das Entwicklungsteam hat den einzigartigen Stil des Originals eindrucksvoll wiederaufgenommen und zahlreiche Verweise auf die reichhaltige Geschichte des „Warhammer“-Universums integriert, die bei Langzeitfans sicherlich für Begeisterung sorgen werden.
„Warhammer 40.000: Space Marine 2“ ist kürzlich für Windows, Playstation 5 und Xbox Series erschienen und ist für etwa 60 Euro erhältlich. Die Alterseinstufung von 18 Jahren sorgt dafür, dass nur das entsprechend reife Publikum in die brutale Welt der intergalaktischen Kämpfe eintauchen kann. Wer also auf der Suche nach unkomplizierten, actionreichen Schlachten im Koop-Modus ist, wird an diesem Titel viele Stunden Freude haben.
