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Der Kreistag Ahrweiler hat in seiner neuesten Sitzung vier Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept beschlossen, die den Kreishaushalt mit insgesamt 15.000 Euro belasten. Im Vordergrund stehen die Förderung von Fotovoltaik-Projekten auf landwirtschaftlichen Flächen, auch bekannt als Agri-Fotovoltaik, sowie die Einrichtung eines Virtuellen Kraftwerks. Die Alternative für Deutschland (AfD) stimmte gegen die Maßnahmen, da sie die „derzeitige Finanzlage“ kritisch bewertet.
Von ursprünglich zwölf beschlossenen Maßnahmen aus dem März 2023 sind drei nicht umsetzbar. So wurde die „Kommunale Wärmeplanung“ gestrichen, weil Landkreise von der Antragstellung ausgeschlossen wurden. Die Umsetzung der Maßnahme „Alternative Antriebe im ÖPNV“ erfolgt unter Berücksichtigung rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte. Zudem wurde „Serverraumabwärme nutzen“ als nicht umsetzbar eingestuft. Mit den drei neuen Maßnahmen kann der Kreis nun in die Umsetzungsphase übergehen.
Ziele und Fördermöglichkeiten
Die Zielsetzung des Kreises Ahrweiler ist es, bis 2030 den Strombedarf bilanziell aus erneuerbaren Energien zu decken, wobei derzeit lediglich etwa 15 Prozent des Bedarfs aus solchen Quellen gedeckt wird. Durch die gleichzeitige Umsetzung von Agri-Fotovoltaik und dem Virtuellen Kraftwerk soll die regionale Strommarke gestärkt werden. Eine der Maßnahmen fokussiert sich zudem auf Fortbildungsmöglichkeiten und Werbung für nachhaltige Berufsfelder, um dem Fachkräftemangel in der Solarbranche entgegenzuwirken.
Die Integration von Klimaschutzkriterien in die Vergabeordnung sowie die Skalierbarkeit von drei der vier Maßnahmen sorgen dafür, dass der finanzielle Einsatz des Kreises übersichtlich bleibt. Aktuell stehen keine Förderprogramme des Bundes oder des Landes Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Allerdings könnte es eine Sonderförderung durch das Umweltministerium für das Virtuelle Kraftwerk geben, sofern eine Forderung zu mindestens 90 Prozent besteht. Die Fortbildungsmaßnahme könnte in Kooperation mit dem Handwerk oder durch Sponsoring der Stiftung „Zukunft Kreis Ahrweiler“ umgesetzt werden.
In einem weiteren Zusammenhang betonte Robert Habeck die Notwendigkeit einer Verdreifachung des jährlichen Zubaus der Solarleistung in Deutschland bis 2026, um die Klimaneutralität zu erreichen. Er wies darauf hin, dass neben Dächern auch ungenutzte Flächen für Photovoltaik-Anlagen herangezogen werden müssen. Dabei ist besonders der Einsatz von Agri-Fotovoltaik wichtig, um Flächen sowohl für landwirtschaftliche als auch für solarenergetische Nutzung zu optimieren, wie bundesregierung.de berichtet.
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