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Krankenhausreform: Lauterbach warnt vor hunderten Klinikschließungen!

In Berlin äußerte sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur erwarteten Schließung von Hunderten von Kliniken in Deutschland infolge der anstehenden Krankenhausreform. Laut Lauterbach wird es in den nächsten zehn Jahren notwendig sein, einige der 1.700 bestehenden Krankenhäuser in Deutschland zu schließen, vor allem in den westdeutschen Großstädten. Die Schließungen sind seiner Meinung nach gerechtfertigt, da der medizinische Bedarf für viele dieser Einrichtungen nicht ausreichend sei. Der Minister betonte, dass bereits jetzt jedes dritte Krankenhausbett ungenutzt bleibe und gleichzeitig der Fachkräftemangel dränge.

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Kliniken im ländlichen Raum sollen künftig Zuschläge erhalten, um deren Überleben zu sichern. Lauterbach erklärte, dass die Reform darauf abzielt, eine flächendeckende medizinische Versorgungsinfrastruktur zu gewährleisten und die Qualität der Behandlungen zu verbessern. Viele Stadtkrankenhäuser könnten durch Umwidmungen oder reduzierte Leistungsangebote davon betroffen sein. Dennoch sind die ländlichen Einrichtungen offenbar auf der sicheren Seite, was die Aufrechterhaltung ihrer Dienstleistungen betrifft.

Details zur Krankenhausreform

Die geplante Reform ist ambitioniert und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Finanzierung der Kliniken haben. Anstelle des bisherigen Vergütungssystems, das auf pauschalen Vergütungen pro Behandlungsfall basiert, wird eine neue Regelung eingeführt: Künftig erhalten Kliniken 60 Prozent der Vergütung bereits für das Vorhalten bestimmter Behandlungsangebote. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Druck zu verringern, so viele Patienten wie möglich zu behandeln, und soll die Qualität der medizinischen Versorgung deutlich erhöhen.

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Mit der höchsten Krankenhaus- und Bettendichte in Europa hat Deutschland eine kritische Situation erreicht: Viele Kliniken kämpfen mit finanziellen Schwierigkeiten. Lauterbach sieht die Reform daher als eine notwendige Maßnahme, um Klinikinsolvenzen und lange Wege zu vermeiden, die andernfalls das Gesundheitssystem belasten könnten. Die Umsetzung der neuen Regelung erfolgt schrittweise bis 2029, nachdem sie voraussichtlich am 1. Januar 2025 in Kraft tritt.

Die Reform muss noch den Bundesrat passieren, wo sie nicht zustimmungspflichtig ist, das Bundesratsgremium könnte jedoch ihre Umsetzung verzögern, indem es die Reform in den Vermittlungsausschuss schickt. Das wäre nicht das erste Mal, dass politische Gremien über ein solch bedeutendes Thema diskutieren müssen.

Neben der Relevanz der Krankenhausreform stellte Lauterbach auch die Prognose auf, dass die Krankenkassenbeiträge im Jahr 2026 voraussichtlich nicht weiter steigen werden. Er basisierte diese Annahme auf den Fortschritten, die durch die aktuellen und zukünftigen Reformen gemacht werden. Laut seinen Aussagen wird die erwartete Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags für 2025, um 0,8 Punkte auf 2,5 Prozent, theoretischer Natur sein. In der Praxis entscheiden die Krankenkassen darüber, wie stark ihre Beiträge angepasst werden müssen, aber Lauterbach ist optimistisch, dass die Reformen eine Erhöhung der Beiträge insgesamt dämpfen können.

Die kritischen Stimmen aus der Opposition, insbesondere von CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge, stellen jedoch die Kostenfrage in den Vordergrund. Sorge kritisierte, dass Lauterbach sich selbst als „preisgünstigsten Gesundheitsminister“ darstelle, während er vor dem Hintergrund einer historisch hohen Beitragserhöhung keine Selbstzufriedenheit zeigen sollte.

Ob die Reform tatsächlich alle angestrebten positiven Veränderungen in der Krankenhäuserlandschaft und beim Beitragssatz herbeiführt, bleibt abzuwarten. Die Herausforderung für Lauterbach und sein Ministerium besteht darin, die weitreichenden Änderungen in einem komplexen Gesundheitssystem erfolgreich zu implementieren und dabei sowohl Versorgungsqualität als auch finanzielle Stabilität im Blick zu behalten. Das Thema bleibt also spannend und könnte in den kommenden Monaten weiterhin ein heiß diskutiertes Thema in der politischen Szene sein.

Für weitere Informationen zu den Auswirkungen der Krankenhausreform und den Details der geplanten Änderungen, lesen Sie den Artikel auf www.lippewelle.de.

Quelle/Referenz
lippewelle.de

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