In einem deutlichen Hinweis auf die zukünftige Entwicklung des deutschen Gesundheitswesens hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigt, dass bis zum Jahr 2033 Hunderte von Krankenhäusern schließen werden. Dies erklärte der SPD-Politiker in einem Interview mit der «Bild am Sonntag». Laut seiner Einschätzung wird diese Reduzierung besonders stark in größeren Städten im Westen Deutschlands spürbar sein.
Ein zentraler Grund für diese Schließungen ist der Rückgang des medizinischen Bedarfs für viele der derzeit bestehenden Kliniken. Lauterbach wies darauf hin, dass aktuell jedes dritte Krankenhausbett ungenutzt bleibt und die Personalsituation in vielen Einrichtungen angespannt ist. Gerade in ländlichen Regionen wird jedoch besonderen Wert auf den Erhalt von dringend benötigten Krankenhäusern gelegt, die durch Zuschüsse unterstützt werden sollen.
Die reformative Neugestaltung des Gesundheitssystems
Im Rahmen einer umfassenden Krankenhausreform soll die Finanzierung von Kliniken auf eine neue Basis gestellt werden. Der Plan sieht vor, dass ab 2025 die Bezahlung der Kliniken nicht mehr ausschließlich über Pauschalen pro Behandlungsfall erfolgt. Stattdessen erhalten sie 60 Prozent der Vergütung allein für die Bereitstellung bestimmter Angebote. Dies soll dazu beitragen, den Druck zu mindern, eine hohe Anzahl an Patienten zu behandeln und die Versorgungsqualität zu verbessern.
Die Reform wird von Lauterbach als revolutionär bezeichnet und gilt als die größte Umgestaltung des Gesundheitssystems seit zwei Jahrzehnten. Deutschland weist derzeit mit rund 1.700 Krankenhäusern die höchste Dichte an medizinischen Einrichtungen in Europa auf. Dennoch kämpfen viele Kliniken mit finanziellen Verlusten, was zu einem besorgniserregenden Anstieg der Insolvenzgefahr führen kann. Dies erklärt Lauterbach als einen weiteren Grund für die dringenden Reformmaßnahmen: Ohne Veränderungen drohen schlechtere Behandlungen und längere Anfahrtswege für Patienten.
Wie man aus weiteren Quellen entnehmen kann, erhofft sich Lauterbach durch die Reform in der breiten Masse eine Stabilisierung der Beitragssätze für die Krankenversicherung. Zwar gibt es Prognosen über ansteigende Beiträge für 2026, der Minister ist jedoch optimistisch und sieht keine Notwendigkeit für eine erneute Erhöhung. Er hebt hervor, dass die bisherigen und aktuellen Reformen eine entscheidende Rolle spielen, um die Beitragssätze im Zaum zu halten. Es ist eine theoretische Schätzung, dass ein Anstieg um 0,8 Punkte auf 2,5 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens nötig sein könnte, eine Schätzung, die jede Krankenkasse individuell umsetzen kann.
Trotz der weitreichenden Veränderungen gibt es Widerstand. Besonders aus der Opposition wird Kritik laut, dass Lauterbach angesichts der drohenden Beitragsexplosion selbstkritische Transparenz vermissen lässt. Der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge reagierte in den sozialen Medien und nannte die Situation alarmierend.
Die Reform soll am 1. Januar 2025 in Kraft treten, wobei die Umsetzung schrittweise bis 2029 erfolgen soll. Um diese Reformen jedoch erfolgreich zu gestalten, ist eine intensive Diskussion über die finanziellen Mittel erforderlich, die zur Sicherung der vorhandenen Kliniken benötigt werden.
Für weitere detaillierte Informationen über die geplanten Krankenhausreformen und deren Auswirkung auf das deutsche Gesundheitssystem besuche www.zvw.de.
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