Die ehemalige Flughafenanlage Tegel in Berlin hat sich zum unerwartet teuersten Flüchtlingscamp Deutschlands entwickelt. Ursprünglich als Zwischenlösung für Flüchtlinge aus der Ukraine gedacht, finden nun 3729 Menschen in dieser Unterkunft ein temporäres Zuhause. Doch diese Notlösung kostet den Berliner Steuerzahler ein Vermögen. Laut Angaben der Berliner Sozialverwaltung explodierten die Kosten im Jahr 2023 auf sage und schreibe 298 Millionen Euro – eine gigantische Summe, die einem Tagesaufwand von über 800.000 Euro entspricht. Ein Drittel dieser unfassbaren Ausgaben verschlingt allein der Sicherheitsdienst, wie der Tagesspiegel berichtete.
Ein entscheidender Grund für die immense Kostenexplosion ist die dubiose Vergabepraxis der Sicherheitsaufträge. Im Normalfall würde das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) die Aufträge direkt vergeben. Doch in Tegel ist es die landeseigene Messe Berlin, die den Zuschlag einer umstrittenen Firma namens Teamflex Solutions erteilt hat. Deren Gewinne schossen durch den lukrativen Auftrag sprichwörtlich in die Höhe: Von 450.000 Euro im Jahr 2019 auf 8,2 Millionen Euro im Jahr 2022.
Skandalöse Zustände aufgedeckt
Die Recherchen des Tagesspiegels offenbaren gravierende Missstände. Eine Razzia im Dezember legte offen, dass 55 Wachleute sofort von ihren Aufgaben entbunden werden mussten, weil sie unqualifiziert waren. Das Übermaß an Subunternehmen verstößt gegen Verträge: Statt 13 gemeldeter Subunternehmer traten vor Ort Beschäftigte von sage und schreibe 48 Firmen in Aktion. Keine Wunder, dass der Berliner Rechnungshof den geschäftlichen Wirrwarr jetzt genau unter die Lupe nimmt.
Sicherheitsdrama mit fragwürdigen Praktiken
Der Rechnungshof kritisiert besonders die lässige Personalüberwachung. Ganze drei Monate lang, von September 2021 bis Januar 2023, wurden nächtliche Kontrollen zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr schlichtweg ignoriert. Man ging gar so weit zu mutmaßen, dass die Behörden die Nachtstunden dennoch als voll abgerechnet haben, obwohl die Leistung gar nicht erbracht wurde.
Trotz der hohen Kosten und des organisatorischen Chaos ist die Situation für die betroffenen Menschen prekär. Unter diesen unerträglichen Bedingungen finden die Flüchtlinge Versuche, sich eine Zukunft in einem neuen Land aufzubauen. Doch an der Spitze der Bürokratie geht das Tauziehen um die finanziellen wie rechtlichen Fragen weiter, wie der Tagesspiegel enthüllte.
Selbst YouTube dokumentierte die Auswüchse dieser unvergleichlichen Verwaltungsposse. Die neueste Enthüllung hat sogar die Berichterstattung namhafter Youtuber erfasst, die das Geschehen aufmerksam verfolgen und kommentieren.
Ob die Verantwortlichen daraufhin Maßnahmen ergreifen und die Situation verbessern können, bleibt abzuwarten. Doch die öffentliche Empörung über diese massive Steuerverschwendung kocht weiter hoch. Es ist ein Skandal, der nach Lösungen schreit und die politische Debatte um Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland neu entfacht hat.