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Die Eigenanteile für Heimplätze in Deutschland haben einen neuen Höchststand von über 2.400 Euro pro Monat erreicht. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor, die in Berlin veröffentlicht wurde. Die Gesamtkosten für einen Heimplatz betrugen Ende des vergangenen Jahres im Durchschnitt 4.701 Euro.
Die Pflegekassen zahlten im Schnitt 1.470 Euro, während die Bewohner lediglich durchschnittlich 807 Euro monatlich erstattet bekamen. Die Pflegeversicherung, die am 1. Januar 1995 eingeführt wurde, deckt lediglich den Grundbetrag für Pflegeleistungen. Die Sorge um Pflegebedürftigkeit wird von Sozialverbänden als akutes Armutsrisiko bezeichnet, wie meine-kirchenzeitung.de berichtet.
Steigende Kosten und Zuschüsse
Ein weiterer Aspekt der Pflegekosten ist der Beitragssatz zur Pflegeversicherung, der seit der Einführung von 1,0 Prozent auf 3,4 Prozent gestiegen ist und ab 2024 auf 3,6 Prozent erhöht werden soll. Der durchschnittliche Eigenanteil für die Pflege im Heim liegt derzeit bei 950 Euro, ergänzt um 977 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 497 Euro für Investitionskosten. Im Jahr 2023 ist der Eigenanteil um 7 Prozent auf 2.424 Euro gestiegen, im Vorjahr lag er noch bei 2.266 Euro.
Besonders in Nordrhein-Westfalen zählte man mit 2.764 Euro den höchsten Eigenanteil im Jahr 2022, während in Sachsen-Anhalt lediglich 1.965 Euro zu zahlen waren. In Thüringen gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Eigenanteile um 15,7 Prozent, während die Kosten im Saarland um 2,7 Prozent sanken. Prognosen deuten darauf hin, dass die Eigenanteile bis Ende 2023 zwischen 2.500 und 2.750 Euro und bis 2029 zwischen 3.000 und 4.800 Euro liegen könnten.
Um die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen zu verringern, fordert Eugen Brysch von der Stiftung Patientenschutz eine Deckelung der Eigenanteile sowie der Zuschüsse durch Versicherungen. Zudem wird den Bundesländern die Verantwortung übertragen, Ausbildungs- und Investitionskosten zu übernehmen.
Die Kostenstruktur in Pflegeheimen setzt sich aus mehreren Posten zusammen, darunter Pflege- und Betreuungskosten, die einen Großteil der finanziellen Belastung verursachen, wie verbraucherzentrale.de berichtet. Auch die Ausbildungskosten variieren je nach Heim und Bundesland und sind unter verschiedenen Bezeichnungen aufgeführt. Die Pflegeversicherung gewährt Zuschüsse für Pflege- und Betreuungskosten, jedoch müssen viele Kosten, insbesondere für Unterkunft und Verpflegung, selbst getragen werden.
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