In Köln-Merheim sorgt eine 1.000 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe aktuell für Alarm. Der Blindgänger wurde am Vormittag entdeckt und mehrere Kliniken sind bereits betroffen, da eine Evakuierung in vollem Gange ist.
Die Entschärfung der Bombe ist für Freitag angesetzt, doch die genauen Uhrzeiten stehen noch nicht fest. Anwohner im Umkreis von 500 Metern müssen daher bis zu diesem Tag ihre Wohnungen verlassen. Auch der Nahverkehr wird umgeleitet und Straßen gesperrt, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Verdacht auf mehrere Weltkriegsbomben
Der Entstehungsort der Evakuierung ist Merheim, wo drei Krankenhäuser und ein Seniorenheim in der unmittelbaren Nähe der Bombenfunde liegen. Die Stadt schätzt, dass die Evakuierung dieser vier Einrichtungen rund 48 Stunden in Anspruch nehmen wird.
Zur Unterstützung sind etwa 330 Krankentransporte eingeplant, um Patienten in andere Krankenhäuser im Stadtgebiet zu bringen. Zudem werden für die etwa 300 Bewohner des Seniorenheims Übergangsstationen in Riehl eingerichtet.
10.000 Anwohnerinnen und Anwohner betroffen
Wenn die Entschärfung der Bombe wie geplant erfolgt, müssen schätzungsweise 10.000 Menschen in Merheim ihre Wohnungen verlassen. Diese Zahl verdeutlicht das Ausmaß dieser potenziellen Gefahr.
Laut Jan Leipertz vom Kampfmittelräumdienst sind die Maßnahmen stark von der Art der gefundenen Bomben abhängig: „Wir können erst handeln, wenn wir genau wissen, welche Bomben hier vorliegen,“ so Leipertz.
Für die evakuierten Anwohner hat die Stadt eine Anlaufstelle in einer nahegelegenen Schule eingerichtet. Zwei Busse der Kölner Verkehrsbetriebe stehen bereit, um die Menschen dorthin zu transportieren.
Über 1.200 Kräfte sind im Einsatz, darunter auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Die Stadt hat dafür gesorgt, dass ausreichend Verpflegung bereitgestellt wird, darunter 1.100 Liter Heißgetränke sowie 1.800 belegte Brötchen und Lunchpakete.
Ein halbes Jahr lang hat die Stadt Köln auf diese Situation vorbereitet. Die Ungewissheit, ob sich tatsächlich Bomben im Boden befinden, machte umfangreiche Vorbereitungen notwendig, wobei die Grabungen entscheidend sein werden.
Für aktuelle Informationen und weitere Details über die Situation in Köln-Merheim folgen Sie den Berichten auf www.tagesschau.de.