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„Köln diskutiert Verbot für Mähroboter: Gefahr für Igel und Biodiversität“

Tierschützer in Köln fordern ein Nachtfahrverbot für Mähroboter, um die gefährdeten Igel und die Biodiversität zu schützen, nachdem zahlreiche Igel durch die lautlosen Geräte verletzt oder getötet wurden.

Köln (dpa) – In Deutschland gibt es wachsende Bedenken hinsichtlich der Nutzung von Mährobotern, die im Gartenmarkt immer beliebter werden. Tierschützer und Naturschutzorganisationen fordern dringend Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen dieser Geräte auf die Tierwelt zu minimieren. Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) äußert sich dazu deutlich: „Ein Nachtfahrverbot für Mähroboter ist das Allermindeste„, und sie schlägt sogar vor, ganz auf die Technologien zu verzichten.

Die Argumente für diese Forderungen sind vielschichtig und besorgniserregend. Mähroboter, so heißt es, tragen erheblich zur Gefährdung der Biodiversität bei. Laut Hölzel entfernen diese Geräte sogar alltägliche Pflanzen wie Gänseblümchen vollständig und berauben Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Insekten die Nahrungsquelle. Diese Entwicklung könnte katastrophale Folgen für das gesamte Ökosystem haben.

Besondere Gefahren für Igel und andere Tiere

Ein zentrales Anliegen der Tierschützer ist die Gefährdung von Igeln. Durch ihre lautlose Arbeit und die Gewohnheit vieler Gartenbesitzer, die Mähroboter nachts einzusetzen, kommt es zu gefährlichen Zusammenstößen mit diesen nachtaktiven Tieren. „Igel sind keine Fluchttiere und stellen bei Gefahr einfach ihr Stachelkleid auf„, so Hölzel weiter. Doch gegen die scharfen Klingen der Roboter sind die Igel machtlos. Dies führt häufig zu schweren Verletzungen oder gar zum Tod der Tiere.

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Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung haben 370 Fälle von Schnittverletzungen dokumentiert, die auf den Einsatz von Mährobotern zurückzuführen sind. Alarmierende Ergebnisse zeigen, dass fast die Hälfte der verletzten Igel (47 Prozent) nicht überlebte und oftmals eingeschläfert werden musste. Solche Zahlen werfen ein besorgniserregendes Licht auf die Sicherheit dieser Geräte.

Angesichts dieser kritischen Situation plädieren nicht nur Tierschützer, sondern auch die Forscher des Instituts für ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Der Rückgang der Igelpopulation ist unübersehbar. Im Jahr 2020 wurden sie auf die Vorwarnliste der Roten Liste für Deutschland gesetzt, was die Dringlichkeit der Maßnahmen unterstreicht.

Initiativen und Vorschläge für Änderungen

In einigen kleineren Gemeinden Deutschlands gibt es bereits Nachtfahrverbote für Mähroboter. Nun zieht auch Köln, eine der größten Städte in Deutschland, in Erwägung, eine solche Regelung einzuführen, die sich je nach Jahreszeit an den Dämmerungszeiten orientieren würde. Der Antrag der Stadt wurde bereits positiv aufgenommen, sodass die Umsetzung bald möglich sein könnte.

Silvia Teich vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) bietet zudem Alternativen zur traditionellen Rasenpflege an. Ein Kräuterrasen könnte den Pflegeaufwand erheblich reduzieren und ist zudem umweltfreundlicher, da er weniger häufig gemäht werden muss und bei hohen Temperaturen auch besser für die Umwelt ist.

Zusammengefasst ist die Diskussion um Mähroboter nicht nur eine technische, sondern auch eine umweltpolitische, die zeigt, wie wichtig es ist, die Natur und ihre Bewohner zu schützen. Die Stimme der Tierschützer und der Wissenschaftler wird immer lauter, und es bleibt zu hoffen, dass ihre Vorschläge Gehör finden.

– NAG

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