In einem packenden Duell gegen seinen ehemaligen Verein konnte sich Tim Kleindienst mit Borussia Mönchengladbach eindrucksvoll in Szene setzen. Der neue deutsche Nationalspieler erzielte zwei Tore, die maßgeblich zum 3:2-Sieg über den 1. FC Heidenheim 1846 beitrugen. Besonders bemerkenswert dabei: Der Torwart auf der anderen Seite war kein Geringerer als Kevin Müller, sein Trauzeuge. Für Kleindienst war es ein emotionaler Moment, da er einerseits seine alten Teamkollegen besiegte und andererseits mit einem seiner engsten Freunde auf dem Platz stand.
„Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen alte Kollegen spielt“, erklärte der 29-Jährige nach dem Spiel. Er freute sich, die Energie und das Selbstvertrauen aus seinen jüngsten Einsätzen für die Nationalmannschaft mit ins Spiel nehmen zu können. Kleindienst war vor dieser Partie bereits in zwei Länderspielen eingesetzt worden und feierte sein Debüt. Trotz seines Erfolgs tat es ihm fast leid, den ehemaligen Kollegen zu schaden, aber er stellte fest, dass Vereinswechsel zum Fußball gehören. „Am Ende des Tages freue ich mich natürlich über den Sieg und meine beiden Tore“, fügte er hinzu.
Besonderes Duell zwischen Freunden
Der erste Treffer gelang Kleindienst auf spektakuläre Weise mit einem Hackenschuss, bevor er in der 75. Minute einen Elfmeter verwandelte, nachdem Marnon Busch Alassane Pléa gefoult hatte. Diese zwei Tore markierten nicht nur seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga für die „Fohlenelf“, sondern auch eine persönliche Revanche gegen den Verein, bei dem er in der letzten Saison der erfolgreichste Stürmer war.
Der Heidenheimer Keeper Müller hatte im Vorfeld des Spiels scherzhaft angemerkt, dass ihm Kleindienst drei Tore angekündigt hatte. Interessanterweise hätte er sich im Nachhinein mit einer Roten Karte selbst aus dem Spiel nehmen müssen, wenn Kleindienst tatsächlich seinen dritten Treffer erzielt hätte. Müller berichtete, dass es erst nach dem Seitenwechsel Klick gemacht hat bei seinem Freund und Kontrahenten Kleindienst, der in der ersten Halbzeit kaum zur Geltung kam.
Die beiden Spieler eint eine langjährige Freundschaft, die seit Jahren besteht. Müller sah diese Begegnung als etwas ganz Besonderes, da es die erste gewesen war, seit sie einander über ein Jahrzehnt kannten. „Es war ganz speziell, ihn nach zehn Jahren erstmals als Gegner zu haben“, war Müllers Fazit zu diesem emotionalen Spiel.
Die Reaktion der Fans auf Kleindienst war euphorisch. Während eines Interviews zollte ein Anhänger ihm mit den Worten „Tim, du geile Sau“ Respekt. Kleindienst nahm das Kompliment mit einem strahlenden Lächeln zur Kenntnis, obwohl er selbst auf die Jubelszenen nach den Toren verzichtete. „Ich wollte nicht zu überschwänglich sein“, erklärte er in einem persönlichen Moment und zeigte damit, dass er die Verbindung zu seinem alten Verein nicht gänzlich vergessen hat.
Nach dieser fantastischen Leistung wird Kleindienst mit Sicherheit eine Schlüsselrolle in der Offensive von Borussia Mönchengladbach einnehmen. Head Coach Gerardo Seoane lobte sein Engagement und seine Fähigkeiten und betonte, dass Kleindienst Eigenschaften mitbringe, die nur selten zu finden sind. „Er bringt Attribute auf den Platz, die unsere Mannschaft wirklich voranbringen“, sagte Seoane. Und so wird die Entwicklung von Tim Kleindienst sowohl für Mönchengladbach als auch für die deutsche Nationalmannschaft mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Dieser eindrucksvolle Auftritt hat seine Ambitionen, ein fester Bestandteil des Teams zu werden, weiter gestärkt.