Die evangelische Kirchengemeinde in Hallstadt wurde am 8. Dezember 2024 nach der Festnahme von Tsigehana Teklai in Abschiebehaft erschüttert. Die Gemeinde zeigte sich empört, als bekannt wurde, dass die seit Jahren hier lebende Frau nach Eritrea abgeschoben werden sollte. Teklai, die zusammen mit ihrer Tochter Arsema nach Deutschland kam, genießt großes Ansehen in der Johannesgemeinde. Über viele Jahre hinweg hat sie sich aktiv an Veranstaltungen beteiligt und herzhafter Weise selbst gebackenes Brot beim Kirchenkaffee verteilt, wie inFranken.de und Wiesentbote berichten.
Die rundum besorgte Gemeinde startete eine Unterschriftenaktion, um gegen die geplante Abschiebung zu protestieren. In nur kurzer Zeit trugen sich über 150 Personen handschriftlich ein. Der Fall sorgte für großes Aufsehen, da Abschiebungen nach Eritrea in der Vergangenheit außergewöhnlich selten vollzogen wurden. Das Innenministerium hat nun die Abschiebung vorerst ausgesetzt, und Teklai konnte nach Hause zurückkehren. „Wir haben dadurch etwas Zeit gewonnen“, fügte eine Sprecherin des Dekanats Bamberg hinzu. Nun wird der Fall von der Härtekommission des Landtags geprüft.
Schicksalhafte Umstände
Tsigehana Teklai hat eine ernste Vergangenheit mit jahrelanger Flucht vor dem eritreischen Militär und leidvollen Erfahrungen in verschiedenen Ländern durchlebt. Ihre Tochter Arsema, die in Bamberg zur Schule ging und hervorragendes Deutsch spricht, hat trotz der schwierigen Umstände eine Ausbildung begonnen, musste diese jedoch aufgrund ihrer ungewissen Aufenthaltssituation unterbrechen. Für die Gemeinde ist klar: Eine Rückkehr nach Eritrea würde für die beiden Frauen einen schrecklichen Rückschlag bedeuten, da die familiäre Trennung und die ungewisse Gefährdungssituation in Eritrea nicht hinnehmbar sind.
Die evangelische Kirchengemeinde in Hallstadt zeigt sich bestärkt in ihrem Anliegen, dass Teklai und ihre Tochter ein sicheres und menschenwürdiges Leben in Deutschland führen dürfen. Mit intensiven Bemühungen der Gemeinde und der Unterstützung von Mitbürgern hoffen sie, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für die Familie zu erreichen.
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