Deutschland kämpft mit einem alarmierenden Geburtenrückgang, und die Situation in Mecklenburg-Vorpommern ist besonders besorgniserregend. Laut dem Merkur, haben die Kliniken in der Region 2024 einen drastischen Rückgang der Geburtenzahlen festgestellt. Steffen Vollrath, Verwaltungsdirektor am Klinikum Südstadt Rostock, berichtet, dass bis Mitte Dezember 2.026 Kinder zur Welt kamen – ein Rückgang von etwa ein Drittel seit 2019. Mit nur 721 Geburten im Neubrandenburger Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum und 751 an der Unimedizin Greifswald, zeigt sich ein klarer Abwärtstrend. Insbesondere in Ostdeutschland ist dieser Rückgang ausgeprägter, was auch auf gesellschaftliche Veränderungen und wirtschaftliche Unsicherheiten zurückzuführen ist.
Wirtschaftliche Auswirkungen und berufliche Abwanderung
Die wirtschaftlichen Folgen dieses Baby-Booms, der nie stattfand, sind spürbar. Krankenhäuser in der Region leiden unter Umsatzrückgängen von mehreren Millionen Euro jährlich, wie Vollrath feststellen musste. Manche Einrichtungen haben bereits Projekte, wie die Errichtung einer Kindertagesstätte, ad acta gelegt. Auch Hebammen berichten von einer sinkenden Nachfrage und denken über einen Ausstieg aus ihrem Beruf nach, da die Vergütung und die Arbeitsbedingungen unattraktiv geworden sind. Diese Situation verschärft sich durch die demografischen Trends und die anhaltende Angstsituation der Wirtschaft, wie auch die Deutsche Welle feststellt.
Im gesamten Deutschland ist der Trend ebenfalls alarmierend. Die Geburtenrate liegt aktuell bei nur 1,35 Kindern pro Frau, einem Rückgang im Vergleich zu 1,58 Kindern im Jahr 2021. Die Statistiken zeigen einen Rückgang um drei Prozent bei den Geburten von Januar bis Juli 2024 im Vergleich zum Vorjahr. Diese Situation wird durch Faktoren wie das verschobene Gebärverhalten junger Familien, bedingt durch die Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen Herausforderungen, weiter verstärkt. Laut dem ifo-Institut ist der Geburtenrückgang in Ostdeutschland mit 17,5 Prozent noch gravierender als in den westlichen Bundesländern, was zu einer verstärkten Migration junger Frauen in wirtschaftlich stärkere Regionen führt.
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