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Kaufbeurer Steinmetz Michael Neumann vertritt Deutschland bei WorldSkills 2024

Michael Neumann aus Kaufbeuren wird im September 2024 bei den "WorldSkills" in Lyon (Frankreich) Deutschland als Steinmetz vertreten und strebt den Weltmeistertitel an, um die Bedeutung handwerklicher Berufe hervorzuheben.

Michael Neumann, ein talentierter Steinmetz aus Kaufbeuren, hat das große Glück, Deutschland bei den diesjährigen „WorldSkills“ in Lyon (Frankreich) zu vertreten. Vom 10. bis 15. September 2024 versammeln sich über 1.400 Meister ihres Fachs aus 85 Ländern, um ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und um den Titel des Weltmeisters in ihren jeweiligen Berufen zu kämpfen. Im Fokus steht das Motto „Where There Is A Skill There Is A Way“, das die Leidenschaft und das Engagement der Teilnehmer symbolisiert.

Neumann ist mit seinen 21 Jahren Teil des „Team Germany“, das neben ihm auch Kfz-Mechatroniker, Bäcker und Floristen umfasst. Seine Reise zu diesem prestigeträchtigen Wettbewerb begann im Herbst vergangenen Jahres während eines Auswahlwettbewerbs. Bei der Bayerischen Meisterschaft im Steinmetzhandwerk stellte er ein Gesellenstück aus heimischem Grüntenstein her, das die Jury überzeugte und ihm den Weg zu den „WorldSkills“ ebnete.

Vorbereitung auf einen herausfordernden Wettbewerb

Die bevorstehenden Tage in Lyon sind geprägt von intensiven Vorbereitungen. Seit Ende März hat Neumann intensiv trainiert, um sich auf die Herausforderungen vorzubereiten, die ihn erwarten. „Es ist eine Gratwanderung zwischen Präzision und Schnelligkeit“, erklärt er. In einem innovativen Wettkampfformat werden die Teilnehmer aufgefordert, eine Zeichnung in Stein umzusetzen, beginnend mit einer CAD-Zeichnung – eine Neuerung, die in diesem Jahr eingeführt wurde.

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Der Druck, unter dem Neumann steht, ist jedoch nicht nur technischer Natur; auch die mentale Stärke spielt eine entscheidende Rolle. „Die größte Herausforderung ist, über die gesamte Dauer des Wettbewerbs konzentriert zu bleiben“, so der junge Steinmetz. Trotz all des Leistungsdrucks zeigt sich Neumann gespannt auf die Möglichkeiten, die sich ihm bieten: „Ich freue mich darauf, von den internationalen Teilnehmern zu lernen und ihre unterschiedlichen Techniken und Arbeitsweisen kennenzulernen.“

Seine Leidenschaft für das Steinmetzhandwerk spiegelt sich in seiner Begeisterung wider, die rohe Materie in etwas Kunstvolles zu verwandeln. „Ein schlichter Steinblock wird durch präzises Arbeiten und sorgfältige Planung zu einem beeindruckenden Giebel“, schwärmt er und verweist auf ein aktuelles Projekt. Die verschiedenen Herausforderungen, die mit dem Beruf verbunden sind, machen den Job für ihn nicht nur spannend, sondern auch bedeutsam.

Tradition trifft auf moderne Technologie

Neumann ist optimistisch, wenn es um die Zukunft des Steinmetzhandwerks geht, und betont die Notwendigkeit einer harmonischen Verbindung zwischen traditionellen Techniken und modernen Technologien. „Wir leben von der Fantasie“, erklärt er und hebt die Bedeutung von Kreativität hervor. Die Anwendung von CAD-Technologie sei ein wertvolles Werkzeug, jedoch komme es letztlich auf die Ideen und das handwerkliche Geschick an.

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Leider entscheiden sich immer weniger Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk, was Neumann als bedenklich empfindet. Seine Teilnahme an den „WorldSkills“ sieht er daher auch als Chance, mehr Aufmerksamkeit auf handwerkliche Berufe zu lenken: „Ich wünsche mir, dass wir in der Schule mehr über diese Berufe sprechen“, sagt er. Für Neumann steht fest, dass die Freude an der eigenen Arbeit das Wichtigste ist, ein Lebensmotto, das er von seinem Vater gelernt hat.

Die „WorldSkills“ bieten Neumann auch die Möglichkeit, seine Fähigkeiten auf internationaler Bühne zu zeigen und den Beruf des Steinmetzes einem breiten Publikum näherzubringen. Unter den Zuschauern wird auch der französische Präsident Emmanuel Macron erwartet, was die Bedeutung des Wettbewerbs weiter unterstreicht. „Es ist schön, dass man hier noch einmal Anerkennung bekommt“, blickt Neumann voller Vorfreude auf die bevorstehenden Tage in Lyon.

– NAG

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