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Im Stiftungsland Schäferhaus Süd, das sich zwischen Flensburg und Handewitt im Kreis Schleswig-Flensburg erstreckt, werden derzeit invasive Pflanzenarten wie Kartoffelrose und Weißdorn zurückgeschnitten. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Überwuchern offener Flächen zu verhindern, die einen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten bieten. Die Arbeiten zur Bekämpfung dieser invasiven Arten werden bis Ende Januar durchgeführt. Laut Informationen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein werden die Pflegemaßnahmen möglichst bodenschonend realisiert, um die vorhandene Biodiversität nicht zusätzlich zu gefährden, wie ndr.de berichtete.
Invasive, gebietsfremde Arten stellen eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Biodiversität dar. Eine Art gilt als invasiv, wenn sie sich außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets etabliert hat und dabei negative Auswirkungen auf die heimische Artenvielfalt ausübt. Der Verlust der Biodiversität durch invasive Arten hat international zu einem wachsenden Bewusstsein und nachfolgenden Maßnahmen geführt. Die Convention on Biological Diversity (CBD), die 1993 in Kraft trat, umfasst ebenfalls Strategien zur Bekämpfung invasiver Arten. Besonders die Globalisierung hat den Handel mit Pflanzen und Tieren verstärkt, was viele Arten absichtlich oder unabsichtlich in neue Regionen bringt.
Vorrangige Maßnahmen gegen invasive Arten
In Deutschland sind etwa 800 Neobiota, also Arten, die nach 1492 in das Land gelangten, etabliert, wobei ca. 10 % hiervon als invasiv gelten und ein Risiko für andere Arten oder Ökosysteme darstellen. Die Gefährdungen durch invasive Arten beinhalten Veränderungen von Lebensräumen sowie der Struktur und Funktion des Ökosystems. Weiterhin können sie die Vegetationsdynamik beeinflussen, Krankheiten übertragen und heimische Arten verdrängen.
Das Bundesamt für Naturschutz erstellt artspezifische Invasivitätsbewertungen und es existieren internationale sowie nationale rechtliche Regelungen zur Minderung ihrer negativen Auswirkungen. Ein dreistufiger Ansatz zur Bekämpfung invasiver Arten umfasst Prävention, frühzeitige Beseitigung und Management. Die Verordnung (EU) Nr. 1143/2014, die 2015 in Kraft trat, stellt einen europäischen Handlungsrahmen dar. Für invasive Arten auf der Unionsliste gelten strenge Handels-, Transport- und Besitzverbote, wobei Abweichungen nur in Einzelfällen genehmigt werden, wie schleswig-holstein.de ausführlich beschreibt.
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