Ein 22-jähriger Afghane wurde vom Landgericht Ravensburg zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt. Der junge Mann hatte zwischen März und Mai dieses Jahres in Amtzell, Wangen, Aichstetten und Aulendorf vier Tankstellen überfallen und dabei alles gestanden. Die Staatsanwaltschaft forderte eine härtere Strafe von sechs Jahren und zwei Monaten, während die Verteidigung eine mildere Strafe von vier Jahren beantragte.
Mit einer täuschend echt aussehenden Schusswaffe maskiert, raubte der Angeklagte die Tankstellen aus. In drei der vier Überfälle forderte er die Kassierer auf, das Geld herauszugeben, und erbeutete insgesamt etwa 5000 Euro. In Aulendorf hatte er weniger Glück: Dort klemmte die Kasse, und er musste sich mit zwei Stangen Zigaretten und einer Dose Tabak begnügen.
Ein tragischer Fall
Die Kammervorsitzende Claudia Denfeld sprach von einer gewissen Tragik in diesem Fall. Der Angeklagte hatte vor seinen Taten ein geregeltes Leben mit Wohnung, Schulabschluss und Ausbildung. Doch Depressionen, die er nicht behandeln ließ, führten zu einem Abstieg. Die Angst, seine Wohnung zu verlieren, trieb ihn zu den Überfällen, die er als einzigen Ausweg sah.
Sein Geständnis wurde als bemerkenswert gewürdigt, da er von Anfang an Verantwortung übernahm. Dennoch blieben seine Taten nicht ohne Konsequenzen: Die maskierten Überfälle mit einer echten Pistole führten zu einer empfindlichen Freiheitsstrafe. In seinen letzten Worten äußerte der 22-Jährige Reue und erklärte: „Ich war jung und dumm“ – ein Satz, der die Tragik seiner Situation unterstreicht.
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