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In der organisierten Drogenkriminalität werden die Täter immer jünger. Laut dem Experten Oliver Huth, dem Landesvorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) in Nordrhein-Westfalen, liegt die Altersgruppe der Tatverdächtigen häufig zwischen 20 und 25 Jahren. Diese Beobachtungen stehen im Kontext der laufenden Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft zu einer Reihe von Explosionen, die auf eine Auseinandersetzung unter Drogenbanden hindeuten. Huth weist darauf hin, dass etwa 300 Kilogramm Cannabis im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen.
Huth betont, dass das Phänomen der verjüngten Täter in ganz Europa zu beobachten sei, jedoch besonders in Köln auffällt. Die Täter sind oft jung und brutal, streben nach einem schnellen Einstieg in den Markt und versuchen, in Hierarchien aufzusteigen, während sie hohe Risiken eingehen. Der BDK-Vorsitzende fordert eine Anpassung der Bekämpfungsstrategie, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, und macht auf die negativen Einflüsse falscher Vorbilder im Internet aufmerksam. Außerdem schlägt er vor, Jugendbanden frühzeitig mithilfe verdeckter Ermittlungsmethoden zu verfolgen, um gravierende Auswüchse zu verhindern.
Herausforderungen der organisierten Kriminalität
Das Bundesministerium des Innern (BMI) definiert organisierte Kriminalität (OK) als die planmäßige Begehung von Straftaten durch mehr als zwei Beteiligte. Zu den typischen Bereichen, in denen organisierte Kriminalität agiert, zählen der Rauschgifthandel, Wirtschaftsdelikte, Geldwäsche und Menschenhandel. Laut dem BMI erfolgt der Kampf gegen Drogenhandel sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, arbeiten das BMI, das Bundeskriminalamt (BKA) und die Bundespolizei intensiv zusammen. Im November 2022 stellte Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine Strategie zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität vor. Diese Strategie umfasst spezialisierte Polizeidienststellen in Bund und Ländern, die sich mit hohem Ressourcenaufwand gegen OK einsetzen. Jährlich erstellt das BKA das Bundeslagebild "Organisierte Kriminalität", welches Informationen über das Ausmaß, das Gefährdungspotential und die Trends der organisierten Kriminalität in Deutschland liefert.
Auf internationaler Ebene ist eine Kooperation entscheidend, da die OK zunehmend transnational agiert. Deutschland arbeitet mit Europol und Interpol zusammen, um Rauschgiftkriminalität zu bekämpfen. Die Bundespolizei hat zudem die Gesamtverantwortung für die europäische Plattform gegen Schleusungskriminalität (EMPACT) übernommen und Sicherheitsabkommen abgeschlossen, um die internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden zu verbessern. Verbindungsbeamte des BKA sind in über fünfzig Staaten weltweit stationiert, um den Informationsaustausch zu intensivieren und Schwerpunkte in europäischen Nachbarstaaten, Südosteuropa sowie Nord- und Südamerika, Afrika und Asien zu setzen.
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