Das Jugendwort des Jahres 2024 wurde kürzlich auf der Frankfurter Buchmesse festgelegt. Es heißt „Aura“, ein Begriff, der in der Jugendsprache häufig humorvoll verwendet wird, um die Ausstrahlung oder Ausstrahlung einer Person zu beschreiben. Laut dem Langenscheidt-Verlag kann der Ausdruck sowohl in positiver als auch in negativer Weise gebraucht werden. Ein Beispiel aus der Jugendsprache: „Ich dachte, es gibt keine Stufe mehr und bin gestolpert – minus 50 Aura.“
Der Begriff hat sich bereits im Sport etabliert. So berichtete die „New York Times“ 2020 über einen Fußballer und zollte ihm Respekt mit den Worten: „Solutions Are Expensive. An Aura Is Priceless.“ Dies zeigt, wie fest „Aura“ im zeitgenössischen Sprachgebrauch verankert ist. Die Wahl des Wortes verdeutlicht einmal mehr, wie Sprache und Trends unter Jugendlichen miteinander verwoben sind.
Der zweite Platz geht an „Talahon“
„Aura“ konnte allerdings nur einen hauchdünnen Vorsprung vor dem Begriff „Talahon“ auf Platz zwei halten. Talahon, abgeleitet aus dem Arabischen, bedeutet so viel wie „Komm her“. Der Begriff wird häufig verwendet, um junge Männer zu beschreiben, die sich in der Stadt mit gefälschten Luxusmarken zeigen. Doch der Verlag sieht in dieser Bezeichnung keine Negativität: „Das Wort hat polarisiert, jedoch bezeichnen sich junge Männer selbst manchmal scherzhaft so“, erklärte Nikolas Hoenig, Marketingleiter bei Pons Langenscheid.
Die dritte Position belegt das Wort „Schere“, ein Begriff aus der Gaming-Kultur, der in diesem Kontext das Eingeständnis eines Fehlers darstellt. „In solchen Fällen hebt man die Schere, um zu bekennen“, so die Erklärung des Verlags. Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass die Jury eine spannende Auswahl an zeitgenössischen Jugendsprache-Begriffen getroffen hat.
Susanne Daubner mit ihrer Kult-Ankündigung
Besonders interessant wurde die Übergabe des Titels durch die Nachrichtensprecherin Susanne Daubner, die sich von ihren Fans dazu bewegen ließ, das Jugendwort des Jahres auf Social-Media-Kanälen der „Tagesschau“ vorzustellen. In ihrem typischen Stil deutlichete sie: „Ich wurde einfach von einer KI ersetzt – minus 5000 Aura.“ Diese humorvolle Art, Sprache zu präsentieren, zeichnet Daubner aus. Es war u.a. eine Wendung, nachdem sie noch vor wenigen Monaten angekündigt hatte, das Jugendwort nicht mehr im Internet zu verkünden.
Die Wahl des Jugendwortes hat seit 2008 Tradition und wird seit 2020 durch eine Online-Abstimmung unter Jugendlichen im Alter von 11 bis 20 Jahren entschieden. Im Jahr 2023 war „Goofy“ das Jugendwort, was einer tollpatschigen Person entspricht. Und der Trend geht weiter: Die Anzahl der abgegebenen Stimmen überstieg erneut die sechsstellige Zahl, was das Interesse unter den Jugendlichen anzeigt.
Diese Entwicklung wird von der jungen Generation selbst entschieden, was für die Relevanz und Akzeptanz der Begriffe spricht. Die Wahl bringt auch die sprachlichen Eigenheiten der Jugend zu Tage, die sich ständig wandeln und anpassen. Besonders „Aura“ steht dabei im Fokus, da es einen zeitgemäßen und lässigen Zugang zu Sprache widerspiegelt, der auch in der weiteren Gesellschaft Anklang findet.
Für nähere Informationen über die Hintergründe dieser Wortwahl lohnt sich ein Blick in die ausführliche Berichterstattung auf www.tagesspiegel.de.