Jüdisches Leben in Landau: Symposium mit Polizeipräsenz gestartet!

In Landau hat am Donnerstagmorgen ein bedeutendes Symposium begonnen, das sich mit dem Thema „Jüdisches Leben in Landau – Jüdische Weinhändler und Pfälzische Weinkultur“ befasst. Das Alte Kaufhaus ist der Schauplatz dieser Veranstaltung, die nicht nur den historischen Aspekt jüdischen Lebens beleuchtet, sondern auch tief in die lokale Weinkultur eintaucht. Um sicherzustellen, dass alles geordnet abläuft, hat die Polizei dort intensiv Präsenz gezeigt. Bereits seit Mittwoch patrouilliert eine Streifenwagenbesatzung in der Umgebung.

Obwohl bis jetzt keine Vorfälle gemeldet wurden, ist die verstärkte Anwesenheit der Polizei eine Reaktion auf die aktuelle politische Situation, wie der Sprecher der Polizeidirektion Landau, Sebastian Burkhard, erklärt. Es gibt landesweite Richtlinien, die eine engere Beobachtung aller Veranstaltungen mit jüdischem Bezug vorschreiben. Dies geschieht im Kontext des Jahrestages des Übergriffs der Hamas auf Israel sowie der aktuellen militärischen Konflikte im Gazastreifen und im Libanon. Diese Vorgaben sind für die Landauer Polizei nicht neu; sie wird häufig auch bei anderen Veranstaltungen im Frank-Loebschen-Haus eingebunden.

Programm und Themen des Symposiums

Das Symposium, welches im Rahmen der Feierlichkeiten zum 750. Stadtgeburtstag von Landau stattfindet, zieht Aufmerksamkeit auf verschiedene Aspekte der jüdischen Geschichte und Kultur. Unter den Rednern ist auch Monika Fuhr, die Landesbeauftragte für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen. Die Themenvielfalt reicht von „Rassenwahn und nationalsozialistischer Weinpropaganda“ bis hin zur Rolle jüdischer Weinhändler in der Pfalz. Diese Thematik zeigt die enge Verbindung zwischen jüdischem Leben und der regionalen Weinkultur.

Diese Veranstaltung wurde inspiriert durch den Besuch von Ruth Landy, der Enkelin des verstorbenen jüdischen Weinhändlers Heinrich Levy, der 1938 starb. Ruth Landy ist nicht nur Zeitzeugin, sondern auch die Autorin von „Oma Mina’s Cheesecake“, einem Buch, das weitere Einblicke in die jüdische Kultur bietet. Der Veranstalter, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Dialog zwischen den Kulturkreisen zu fördern und das Verständnis für jüdisches Leben in der heutigen Gesellschaft zu vertiefen.

Zusätzlich zu den Diskussionsrunden wird das Symposium mit einer Stadtführung abgeschlossen, die den Teilnehmern ermöglicht, Landau aus einer historisch-kulturellen Perspektive zu erleben. Solch eine Veranstaltung ist nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung eines respektvollen und offenen Dialogs über die unterschiedlichen Kulturen und deren Beitrag zur Gesellschaft. Der policen Präsenz wird auch während der gesamten Dauer des Symposiums Beachtung geschenkt, um die Sicherheit aller Anwesenden zu gewährleisten.

Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten das jüdische Erbe und dessen Bedeutung in der deutschen Gesellschaft zu würdigen. Die Landauer Polizei bleibt darüber informiert und kooperiert eng mit den Veranstaltern, um eine friedliche und respektvolle Atmosphäre zu fördern.

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