In Saarbrücken wird das kulturelle Leben mit den Jüdischen Filmtagen neu belebt! Seit 2009 ein fester Bestandteil der Stadt, finden die diesjährigen Festspiele in einem besonders angespannten politischen Klima statt. Das Kino Achteinhalb und die Synagogengemeinde Saar setzen sich zum Ziel, den interkulturellen Dialog zu fördern und die Vielfalt jüdischen Lebens zu präsentieren. Die Eröffnung am Dienstag wird mit dem autobiografischen Film „The blond boy from the Casbah“ gefeiert, der um 18 Uhr in der Synagoge gezeigt wird. Regisseur Alexandre Arcady nimmt die Zuschauer mit auf eine emotionale Reise durch seine Jugend in Algerien, die von einem friedlichen Zusammenleben der Glaubensgemeinschaften geprägt ist, bevor der Algerienkrieg die Idylle bedroht.
Sechs weitere Filme sind im Kino Achteinhalb geplant, alle begleitet von spannenden Filmgesprächen. Am Mittwoch um 19 Uhr wird „Der verschwundene Soldat“ gezeigt, in dem Regisseur Dani Rosenberg die dramatische Flucht des jungen Soldaten Shlomi nach Tel Aviv erzählt. Während die Militärführung glaubt, er sei entführt worden, wird Rosenberg online zur Diskussion zugeschaltet und gibt Einblicke in die Entstehung des Films.
Ein bewegendes Zeitzeugengespräch
Am Donnerstag um 19 Uhr steht „Irenas Gelübde“ auf dem Programm, ein Film über die mutige Irena Gut, die während des Zweiten Weltkriegs jüdische Menschen versteckte. Nach der Vorstellung wird Roman Haller, ein Überlebender, der dank Irena überlebte, online über seine Erfahrungen sprechen. Die Filmtage enden am Dienstag, 19. November, mit dem Film „Treasure – Familie ist ein fremdes Land“, in dem Lena Dunham und Stephen Fry die Suche nach ihrer jüdischen Familiengeschichte in den 1990er Jahren in Polen darstellen. Auch hier wird die Regisseurin Julia von Heinz zur Diskussion zugeschaltet und bietet den Zuschauern die Möglichkeit, tiefer in die Thematik einzutauchen.