In Hannover wird am kommenden Abend ein bedeutendes Podiumsgespräch stattfinden, das sowohl die jüdische als auch die christliche Gemeinschaft in Deutschland betrifft. Organisiert von der Katholischen Akademie des Bistums Hildesheim, wird die Diskussion von Dr. Rebecca Seidler, der 1. Vorsitzenden des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen, zusammen mit Dr. Heiner Wilmer SCJ, dem Bischof von Hildesheim, geleitet. Im Zentrum der Gespräche steht die Frage, wie der jüngste Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 die Beziehungen zwischen Juden und Christen beeinflusst hat.
Dr. Seidler setzt sich kontinuierlich für die Förderung des jüdischen Lebens in Deutschland ein und betont die Bedeutung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs. In diesem Kontext wird ihrer Meinung nach besonders wichtig, wie in Anbetracht der jüngsten Ereignisse eine intensive Diskussion über Antisemitismus stattfinden kann. Die katholische Kirche, wie Bischof Wilmer anmerken wird, hat seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil einen wesentlichen Wandel in ihrem Verhältnis zum Judentum vollzogen, der nun auf die Probe gestellt wird.
Ein gemeinsames Vorgehen gegen Antisemitismus
Die Veranstaltung wird nicht nur die gegenwärtige Beziehung zwischen Christen und Juden beleuchten, sondern auch Strategien entwickeln, um dem zunehmenden Antisemitismus, der seit dem 7. Oktober stark angestiegen ist, gemeinschaftlich entgegenzutreten. Antisemitische Vorfälle in Deutschland haben in den letzten Wochen besorgniserregende Ausmaße angenommen, was die Bedeutung eines solchen Dialogs noch unterstreicht. Diese Kooperation findet im Rahmen der jüdischen Kulturtage 2024 statt und zielt darauf ab, den Austausch zwischen den beiden Glaubensgemeinschaften zu fördern.
Das Gespräch wird von Dr. Jörg Munzel moderiert und findet im Tagungshaus der Katholischen Akademie in Hannover statt. Die Veranstaltung erstreckt sich von 19 bis 21 Uhr und bietet den Teilnehmern nach der Diskussion die Möglichkeit, Fragen zu stellen und aktiv am Dialog teilzunehmen. Interessierte, die an diesem bedeutsamen Austausch teilhaben möchten, werden gebeten, sich vorab unter www.kath-akademie-hannover.de anzumelden.
Dieses Podiumsgespräch kommt in einer Zeit der Unsicherheit und Spannungen zu einem wichtigen Zeitpunkt und zeigt die Bereitschaft beider Seiten auf, im gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus zusammenzuarbeiten. Durch den Dialog und das Verständnis zwischen Juden und Christen könnten neue Wege zur Förderung von Toleranz und Respekt im gesellschaftlichen Diskurs gefunden werden.