Jörg Maurer, der talentierte Autor aus Garmisch-Partenkirchen, hat mit seinem neuen Roman „Leergut“ ein bewegendes Thema aufgegriffen, das viele betrifft: Demenz. Inspiriert durch einen Verwandten, der an dieser heimtückischen Krankheit leidet, erzählt Maurer die Geschichte von Daniel Koch, einem sportlichen Mann in den Dreißigern, dessen Leben durch die Diagnose Alzheimer auf den Kopf gestellt wird. Ein Schicksal, das nicht nur Daniel, sondern auch seine Familie vor große Herausforderungen stellt.
In „Leergut“ schildert Maurer eindrucksvoll, wie Daniel, der sich bis dahin fit und gesund fühlte, plötzlich mit der erschütternden Realität konfrontiert wird, dass er an Alzheimer leidet. Die Krankheit, die in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen betrifft, führt zu einem schleichenden Verlust der geistigen Fähigkeiten. Maurer beschreibt, wie Daniel in eine andere Welt abgleitet, die ihm verblüffende Geschichten und Erlebnisse bietet, während er gleichzeitig seine vertraute Realität verliert. „Es ist eine erschreckende, aber auch faszinierende Reise“, sagt Maurer.
Einfühlsame Perspektiven auf Demenz
Der Autor hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, um die Innenperspektive von Demenzkranken authentisch darzustellen. „Sie leben in ihren eigenen Geschichten“, erklärt Maurer und betont, wie wichtig es ist, diese Wahrnehmungen zu akzeptieren. Durch seine Recherchen, die auch Filme wie „The Father“ umfassten, hat er ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und die innere Welt der Betroffenen entwickelt. „Es ist ein ernstes Thema, das ich mit Leichtigkeit und einem Hauch Ironie angehe“, fügt er hinzu.
Die Resonanz auf „Leergut“ in seiner Familie ist durchweg positiv. Maurer hebt hervor, dass der Protagonist nicht direkt mit seinem Verwandten identifizierbar ist, was dramaturgische Gründe hat. „Ich mache mich nicht über Demenzkranke lustig, sondern möchte auf eine respektvolle Weise mit diesem mächtigen Feind umgehen“, sagt er. Nach diesem emotionalen Projekt plant der Autor eine kreative Pause, um neue Ideen zu sammeln und seine nächsten Schritte zu überdenken. „Es ist Zeit, die Schublade mit Textfetzen und Entwürfen zu durchforsten“, schließt Maurer.