Im Heimathafen Neukölln in Berlin sorgte Joan Wasser, besser bekannt als Joan As Police Woman, für einen musikalischen Abend voller Gesang und Virtuosität. Am Montag, dem 22. Oktober 2024, präsentierte sie ihr neues Album "Lemons, Limes and Orchids" in einem Setting, das zwar etwas Zeit benötigte, um richtig zu starten, jedoch bald in ein unvergessliches Erlebnis überging.
Zu Beginn des Konzerts war die Stimmung im Publikum angespannt, als die ersten Musiker die Bühne betraten. Viele dachten, es handle sich um eine Vorband, doch schnell sollte klar werden, dass es sich um den fulminanten Auftakt eines beeindruckenden Abends handelte. Joan Wasser trat schließlich gemeinsam mit ihrem Bandkollegen, Gitarrist Will Graefe und Schlagzeuger Jeremy Gustin, auf die Bühne. Das Trio war sofort zu hören, auch wenn der Lautstärkepegel zunächst hinderlich war.
Virtuose Leistung auf der Bühne
Die Performance von Joan As Police Woman zeichnete sich durch eine bemerkenswerte musikalische Raffinesse aus. Joan, mit ihrer souligen Stimme und virtuos am Keyboard, brachte eine Mischung aus Gefühl und technischer Finesse auf die Bühne. Will Graefe ließ hypnotisierende Klänge aus seiner Gitarre erklingen, während Jeremy Gustin mit einem feinfühligen Rhythmusgefühl den Takt angab. Diese Kombination aus Talenten sorgte dafür, dass die anfängliche Zurückhaltung der Menge schnell wich und die Zuhörer in den Bann der Musik gezogen wurden.
Die Musik selbst war nie aufdringlich, sondern vielmehr dezent und raffiniert. Elemente von Lounge-Atmosphäre verschmolzen mit der energiegeladenen Darbietung des Trios. Joan Wasser entführte das Publikum mit ihrer Stimme und den geschickten Arrangements in eine Welt der klanglichen Geschichten. Jedes Lied war ein kleines Meisterwerk, das nicht übertrieben war, sondern mit Bedacht und Emotionen gestaltet wurde.
Eines der besonderen Merkmale des Abends war die Harmonie zwischen den Musikern. Obwohl Joan im Rampenlicht stand, verdeutlichte sie, dass der Erfolg des Konzerts zum Großteil auch den anderen Mitgliedern geschuldet war. "Seit ich mit diesen Jungs zusammenspiele, ist jedes Konzert mein Lieblingskonzert," bemerkte sie und verwies auf die einzigartige Chemie, die sie als Band zusammenhält.
Jeremy Gustin fesselte die Zuhörer mit einem ausdrucksvollen Groove, der das musikalische Geschehen zusammenhielt. Sogar die Art, wie er seine Sticks hielt und die Trommeln bearbeitete, hatte eine eigene Ästhetik. Es war eine Art kinetische Musikkunst, die auch ohne den Ton beeindruckend war.
Ein unvergesslicher Abend
Will Graefe wechselte mit Leichtigkeit zwischen verschiedenen Musikstilen, von klassischer Virtuosität über harmonische Klänge bis hin zu aufregendem Gitarrenspiel. Sein Spiel war keineswegs vorhersehbar; er brachte eine spannende Dynamik mit ein, die das Publikum sowohl fesselte als auch überraschte. Beide Musiker ergänzten Joan, sangen im Hintergrund harmonisch und unterstützten sie, wann immer es nötig war.
Der Abend war von einer unbeschwerten Coolness geprägt. Das gesamte Trio, insbesondere Joan, zeigte sich von seiner besten Seite und entwickelte eine Beziehung zum Publikum, die ohne übertriebene Ansprachen auskam. Das Konzert war viel mehr als ein Forschungsprojekt in musikalischer Perfektion – es war eine interaktive Erfahrung, in der sich die Zuhörer in der Musik verlieren konnten.
Ohne Zweifel war der Abend ein Höhepunkt in Joans Karriere, der die letzten 30 Jahre im Musikgeschäft zusammenfasste und gleichzeitig einen Ausblick auf das gab, was noch kommen könnte. Die Energie, die im Raum herrschte, erinnert daran, wie Musik Menschen zusammenbringen kann und welche Freude sie bereiten kann.
Für weitere Informationen über das Konzert und Joan As Police Woman pro memoria, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.rbb24.de.
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