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Im Märkischen Kreis sind Aufkleber mit der Aufschrift „Achtung! Wolfsgebiet“ aufgetaucht, die für Verwirrung sorgen. Der Märkische Kreis hat nun klargestellt, dass diese Aufkleber nicht von ihm stammen. Die Aufkleber empfehlen, Hunde anzuleinen und Kinder zu beaufsichtigen. Der Kreis betont zudem, dass keine erhöhte Gefahr für Menschen in den Wäldern besteht und dass es in Regionen mit mehr Wölfen bisher keine Angriffe auf Menschen gegeben hat.
Im Ebbegebirge gilt eine Leinenpflicht für Hunde in Naturschutzgebieten, jedoch ist dies nicht auf die Anwesenheit von Wölfen zurückzuführen. Der Absender der Aufkleber ist ein privater Verein ohne Verbindung zum Märkischen Kreis oder dem Naturpark Sauerland Rothaargebirge. Der Kreis bittet darum, diese Aufkleber nicht auf öffentlichen Tafeln oder Schildern anzubringen. Auf einem QR-Code auf dem Aufkleber wird auf die Internetseite des Vereins „Safe the Alps – Weidezone Deutschland“ verwiesen, der in Nürnberg ansässig ist. Der Vorsitzende des Vereins, Lars Eric Broch, lebt in Wipperfürth und hat an einem Wolfsvortrag in Valbert teilgenommen.
Hintergrundinformationen zu Wölfen in Deutschland
Die Thematik ist nicht neu. Wölfe breiten sich seit 1998 wieder in Deutschland aus, nachdem sie fast 150 Jahre lang ausgerottet waren. Ein Wolfspaar ließ sich 1998 auf einem Truppenübungsplatz in Sachsen nieder und brachte 2000 die ersten deutschen Welpen zur Welt. Im Monitoringjahr 2022/2023 wurden 184 Wolfsrudel, 47 Wolfspaare und 22 Einzelwölfe gezählt, wobei die meisten in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern leben. Wölfe stellen eine Gefahr für Weidetiere, insbesondere für Schafe und Ziegen, dar, wenn keine entsprechenden Herdenschutzmaßnahmen vorhanden sind. Im Jahr 2022 gab es 1.136 Übergriffe durch Wölfe, die 4.366 Tiere, insbesondere Schafe, betroffen haben.
Der Konflikt zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Wolfmanagement hat zugenommen. Weidetierhalter fordern einen aktiven Eingriff und eine jagdliche Regulierung von Wölfen. Ende 2023 wurde eine neue Regelung beschlossen, die es erlaubt, auffällige Wölfe, die Herdenschutzmaßnahmen überwinden, innerhalb von drei Wochen nach einem Übergriff zu schießen, ohne dass eine DNA-Analyse erforderlich ist. Informationen zu Herdenschutzmaßnahmen sowie zu den verschiedenen Aspekten des Wolfsmanagements finden sich ausführlich auf der Webseite des Landwirtschaftsmagazins, das die Thematik behandelt.
Für weitere Informationen zu dem Thema und den Auswirkungen der Wölfe stehen die Artikel von Come-On und Landwirtschaft.de zur Verfügung.
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