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Internationale Pflegekräfte in Gießen: Ein neuer Lebensweg in Deutschland!

Kujtese Mustafaj und Bilal Al, zwei internationale Pflegekräfte am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), zeigen, wie wichtig internationale Fachkräfte in Deutschland sind. Beide haben ihre Heimatländer Albanien und die Türkei verlassen, um dem deutschen Gesundheitswesen zu helfen und den akuten Mangel an Fachkräften zu bekämpfen. Die Entscheidung zur Migration bringt jedoch zahlreiche Herausforderungen mit sich.

Kujtese, die aus der albanischen Küstenstadt Durrës stammt, hat ihren Traum, in Deutschland zu leben, nicht als ihren ursprünglichen Plan betrachtet. Sie war vor drei Jahren von einem Arbeitsvermittler angesprochen worden und landete zunächst in Köln, bevor sie vor einem Jahr nach Gießen kam. Ihr Ziel war es, ein besseres Leben für sich und ihre Familie zu schaffen, doch sie vermisst das Meer ihrer Heimat. Auch Bilal hat die große Stadt Istanbul, mit seinen beinahe 15,5 Millionen Einwohnern, gegen Gießen eingetauscht. Der Umzug war für ihn nicht einfach – er musste Freunde und Familie zurücklassen.

Herausforderungen im neuen Umfeld

Bilal erzählt, dass die Umstellung auf das Leben in Gießen eine Herausforderung war. Die erste Zeit empfand er als besonders schwer, da er sich an den ruhigeren Lebensstil und die neue Arbeitsweise gewöhnen musste. Trotz dieser Schwierigkeiten fühlt er sich mittlerweile in Deutschland zuhause. Die beiden Pflegekräfte berichteten über ihre Erlebnisse im UKGM und wie sie es erleben, als ausländische Pflegekräfte zu arbeiten.

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Ein zentraler Punkt ihrer Erzählungen ist die Anerkennung ihrer Qualifikationen. Beide haben in ihren Heimatländern umfangreiche Ausbildungen genossen, die jedoch nicht immer den deutschen Standards entsprechen. Kujtese hat in Albanien sogar einen Master in chirurgischer Pflege, doch dieser wird hier nicht anerkannt. Dennoch versuchen sie, in ihrer Rolle im deutschen Gesundheitssystem das Beste zu geben. Bilal träumt davon, eines Tages in die Türkei zurückzukehren, während Kujtese plant, langfristig in Deutschland zu bleiben und ihre Geschwister nachzuholen.

Die Bürokratie in Deutschland bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich. Bilal beschreibt die langen Wartezeiten auf die Anerkennung seines Aufenthaltsstatus und die Schwierigkeiten, einen unbefristeten Arbeitsvertrag zu erhalten. Er wartet seit mehreren Monaten auf eine Antwort, während sein Visum bald abläuft. Diese Sachverhalte verdeutlichen die Hürden, die internationale Pflegekräfte überwinden müssen, um sich in Deutschland niederzulassen.

Ein weiteres großes Hindernis ist die Wohnungssuche. Kujtese und Bilal stehen vor der Herausforderung, in einem angespannten Wohnungsmarkt eine Unterkunft zu finden. Auch wenn das UKGM Unterstützung bei der vorübergehenden Unterbringung bietet, gestaltet sich der Schritt zur eigenen Wohnung als äußerst schwierig. Kujtese hat inzwischen eine Wohnung im Stadtzentrum gefunden, während Bilal noch auf der Suche ist. Ständige Absagen von Vermietern, trotz gesichertem Einkommen und der Beherrschung der deutschen Sprache, frustrieren ihn. „Es ist nicht zu fassen, dass man trotz eines Jobs Schwierigkeiten hat, eine Wohnung zu bekommen“, erklärt er enttäuscht.

Die beiden Pflegekräfte hoffen auf ein besseres gesellschaftliches Klima, in dem die Unterschiede zwischen Asylbewerbern und angeworbenen Fachkräften klarer erkannt und respektiert werden. Trotz aller Herausforderungen schätzen sie die Arbeitnehmerrechte in Deutschland, insbesondere wenn es um Urlaubstage und Arbeitsbedingungen geht. Kujtese und Bilal sind wichtige Beispiele für den Fachkräftemangel, den Deutschland durch die Anwerbung internationaler Talente zu lindern versucht. Das Engagement dieser Pflegekräfte zeigt, wie sie in einem fremden Land ihren Platz finden und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit und Pflege anderer leisten.

Für mehr Informationen zu den Lebensumständen internationaler Pflegekräfte in Deutschland, ergänzt durch persönliche Erfahrungen, ist ein aufschlussreicher Bericht auf www.giessener-anzeiger.de zu finden.

Quelle/Referenz
giessener-anzeiger.de

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