Bonn – Die Debatte um den Haushalt 2025 hat eine neue Wendung genommen, die die Integration Zugewanderter in Deutschland betrifft. Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) hat in einem aktuellen Positionspapier, unterstützt von weiteren Organisationen der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung, die alarmierenden Folgen des aktuellen Haushaltsentwurfs beschrieben. Laut dem DVV könnte die geplante Finanzierung nicht einmal für die Bedürfnisse von 147.000 Personen ausreichen, was im nächsten Jahr bedeutet, dass fast 180.000 Menschen keinen Zugang zu Integrationskursen erhalten würden.
Die Unterzeichner, zu denen auch ver.di, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Bundesverband der Träger Beruflicher Bildung e.V. gehören, warnen eindringlich vor den dramatischen Konsequenzen. Eine derartig stark eingeschränkte Finanzierung würde nicht nur die Teilnehmer an Integrationskursen betreffen, sondern auch die Arbeitgeber, die auf deutschsprachige Mitarbeiter angewiesen sind. Längere Wartezeiten bei der Rekrutierung von Personal könnten die Folge sein, während Träger und Kursleitende in einer kritischen finanziellen Lage bedroht wären.
Finanzierungsengpässe schaden allen Beteiligten
Ohne eine signifikante Erhöhung der Mittel könnten nur 30 Prozent der benötigten neuen Berufssprachkurse angeboten werden. Dies stellt nicht nur eine Bedrohung für die Integrationsmöglichkeiten der Betroffenen dar, sondern gefährdet auch die wirtschaftliche Stabilität der Träger, die diese Kurse anbieten. Ein kontinuierliches Angebot an Integrationskursen wäre schließlich nicht mehr aufrechtzuerhalten, warnen die Experten.
Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, die für Migration, Flüchtlinge und Integration zuständig ist, unterstützt die Forderungen des DVV. Sie plädiert für eine solide und gut finanzierte Infrastruktur: "Integration braucht verlässliche Strukturen, die gut finanziert sind. Das Geld ist gut investiert, denn Integration in Deutschland gelingt, millionenfach." Alabali-Radovan bezieht sich auf den ersten OECD-Länderbericht, der die Erfolge der Integration in Deutschland belegt. In diesem Kontext appelliert sie an die Verantwortungsträger, die Kürzungen im Haushaltsentwurf zu überdenken.
Die aktuelle Forderung des DVV und seiner Partner, die Mittel für Integrations- und Berufssprachkurse zu erhöhen, ist nicht nur wichtig für die Teilnehmenden, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt. Ein gut funktionierendes System der Integration ist für das Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft unerlässlich.
Für weitere Informationen zu den Forderungen und Hintergründen des Positionspapiers kann der vollständige Bericht des DVV auf www.presseportal.de eingesehen werden.
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