Göttingen. In einem bemerkenswerten Schritt zur Unterstützung von geflüchteten Familien hat der evangelische Verein „Bildung und Dialog“ das Projekt „MyFuture – Hilfe für Familien“ ins Leben gerufen. Die Integration von geflüchteten Menschen, insbesondere von Kindern im schulpflichtigen Alter, ist eine Herausforderung, die viele Familien in Deutschland betrifft. Inga Kaya, selbst vor vier Jahren als Flüchtling nach Deutschland gekommen, engagiert sich nun als Integrationslotsin und weiß genau, welche Hürden diese Familien überwinden müssen.
Die größte Hürde? Die Sprache! Chakdar Ibrahim Abdi, der vor drei Jahren aus Syrien geflüchtet ist, betont, dass viele Geflüchtete mit Analphabetismus und einem niedrigen Bildungsstand kämpfen. „Die deutsche Bürokratie ist eine Herausforderung“, sagt Abdi, der als Lotsen-Kollege von Kaya Familien bei schulischen und behördlichen Angelegenheiten unterstützt. Die Integrationslotsen bieten praktische Hilfe, besuchen Familien zu Hause und sensibilisieren sie für die Bedeutung von Bildung in Deutschland.
Projekt „MyFuture“: 5000 Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Jahr
Aktuell betreuen die Lotsen über 30 Familien mit rund 70 Kindern aus 20 verschiedenen Nationen. Seit dem Start des Projekts haben sie sich um 400 Familien mit 900 Kindern gekümmert. Insgesamt wurden 170 Lotsen ausgebildet, von denen über 40 aktiv sind. „Die Stadt und die Schulen in Göttingen kennen uns“, erklärt Projektleiterin Franziska Scheerer. Ein neuer Ausbildungskurs für angehende Integrationslotsen hat bereits begonnen, und Interessierte können sich noch anmelden. Die Ausbildung umfasst wichtige Themen wie Entwicklungspsychologie, Sozialrecht und interkulturelle Kompetenzen und schließt mit einem Zertifikat ab.
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