Gießen hat sich zu einem wichtigen Knotenpunkt für den Austausch zwischen der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und internationalen Bildungseinrichtungen entwickelt. Im Rahmen einer deutsch-türkischen Inklusionswoche an der THM wurde diese Zusammenarbeit jüngst intensiviert. An dieser Veranstaltung nahmen zwei Professorinnen von der EGE Universität in Izmir sowie eine Vertreterin des dortigen International Office teil. Außerdem war auch Prof. Selahattin Aydin von der privaten Kent University in Istanbul, der selbst blind ist, anwesend.
Diese Woche diente dem Austausch über mehrere Themen, die für die Entsendung von Studierenden mit und ohne Behinderung von Bedeutung sind. Hierbei stand der rechtliche Rahmen, die notwendigen Formalitäten und die praktischen Abläufe im Mittelpunkt. Ziel war es, nicht nur die Möglichkeiten für den Austausch auszubauen, sondern auch auf die neuesten Entwicklungen im Bereich technischer Hilfsmittel aufmerksam zu machen, die im Zentrum für blinde und schwerbehinderte Studierende (BliZ) zur Verfügung stehen.
Vertiefung der internationalen Beziehungen
Zeki Öztürk, der Türkei-Beauftragte des BliZ, hat über die Jahre enge Kontakte zur EGE Universität geknüpft und bereits erfolgreich blinde Studierende für Semesteraufenthalte dorthin entsendet. Die EGE Universität ist die drittgrößte staatliche Universität in der Türkei und bietet ein vielfältiges Studienangebot, das sich stark mit dem der THM deckt. Interessanterweise sind die Lehrveranstaltungen auch in englischer Sprache verfügbar. Ähnliches gilt für die Kent University, die sogar die Hälfte ihrer Studiengänge auf Englisch anbietet.
Durch das Erasmus-Plus-Programm ist es Studierenden erleichtert, ein Auslandssemester zu absolvieren. Prof. Monika Möhring, die sowohl Geschäftsführerin des BliZ als auch Dekanin des Fachbereichs Management und Kommunikation ist, hat bereits Austausch- und Kooperationsverträge im Bereich Logistik und Betriebswirtschaftslehre mit der Kent University abgeschlossen. Diese Vereinbarungen sollen dazu beitragen, dass noch mehr Studierende von den Vorteilen eines internationalen Studienaufenthaltes profitieren können.
Die Initiativen, die im Rahmen dieser Inklusionswoche ergriffen wurden, sind ein weiterer Schritt in Richtung einer barrierefreien akademischen Welt und verdeutlichen das Engagement der THM, Studierenden mit Behinderungen gleiche Chancen im internationalen Hochschulbereich zu bieten. Die vielseitigen Möglichkeiten und die Unterstützung durch Programme wie Erasmus-Plus stehen dabei im Vordergrund und bilden die Grundlage für zukünftige Erfolge.
Für mehr Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.giessener-anzeiger.de.