In einer Zeit, in der das Thema Tod oft gemieden wird, gibt es einen bemerkenswerten Trend: Immer mehr Menschen in Hessen wollen ihre eigene Beerdigung aktiv mitgestalten! Laut dem hessischen Bestatterverband ist das Interesse an Vorsorgegesprächen sprunghaft angestiegen. „Die allermeisten Leute setzen sich mit dem Thema Tod auseinander und sagen, wenn mir etwas passiert, möchte ich das auf diese oder jene Weise haben“, erklärt Guido Vaupel, der Zweite Vorsitzende des Verbands.
Die Wünsche, die in diesen Gesprächen geäußert werden, sind oft äußerst konkret. Von der Farbe des Sarges über die ausformulierte Trauerrede bis hin zu einem Entwurf für die Traueranzeige, bei der nur das Sterbedatum ergänzt werden muss – die Menschen nehmen ihre Bestattung in die eigene Hand! Vaupel, der seit 40 Jahren in seinem Familienunternehmen in Marburg tätig ist, berichtet sogar von einem Mann, der eine persönliche Sprachnachricht hinterlassen hat, die bei seiner Beisetzung abgespielt werden soll. „Wenn diejenige Person dann stirbt, wissen wir genau, was zu machen ist“, fügt er hinzu.
Junge Menschen planen ihre Beerdigung
Doch nicht nur ältere Menschen suchen diese Gespräche auf. Matthias Föhner von „In Memories“, einem Bestattungsunternehmen in Hessen, bestätigt, dass auch junge und gesunde Menschen frühzeitig ihre Beisetzung planen. „Wir haben sehr viele Vorsorgegespräche“, sagt er. Dieser Trend zeigt, dass das Bewusstsein für die eigene Sterblichkeit und der Wunsch nach Kontrolle über das eigene Lebensende wachsen.