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Ifo-Institut warnt: Unsicherheit beim Verbrennerverbot gefährdet E-Mobilität!

Das ifo-Institut schlägt Alarm und warnt vor den gefährlichen Folgen einer möglichen Rücknahme des EU-Verbrennerverbots, da das politische Gezerre das Vertrauen der Kunden in die E-Mobilität gefährdet und die Zukunft der deutschen Autoindustrie aufs Spiel setzt!

Das ifo Institut hat jüngst vor den möglichen Folgen einer Rücknahme des Verbrennerverbots in der Europäischen Union gewarnt, eine Forderung, die von der FDP und Union laut geworden ist. Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomie und neue Technologien, betont in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung", dass der signifikante Rückgang der Nachfrage nach Elektroautos nicht nur durch eine schwache konjunkturelle Lage oder unattraktive Modelle bedingt ist, sondern auch durch erhebliche Unsicherheiten bei den Kunden hinsichtlich der Zukunft der Elektromobilität. Diese Unsicherheiten werden durch das politische Hin und Her über die Rücknahme des Verbrenner-Aus und eine mögliche Lockerung der CO2-Vorgaben verstärkt.

Falck fordert, dass die EU an den bestehenden Flottengrenzwerten und dem geplanten Zulassungsverbot neuer Diesel- und Benzinfahrzeuge ab 2035 festhalten sollte. Dies sei entscheidend, um Klarheit für zukünftige Investitionen in der Automobilbranche zu schaffen. Er sieht die Transformation hin zur Elektromobilität als unvermeidlich an. Ein Aufschub dieser Entwicklung, selbst in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen für die Autoindustrie, würde nicht zielführend sein.

Politische Rahmenbedingungen und deren Einfluss

In seinem Gespräch verweist Falck auf die Erkenntnisse des ifo Instituts aus dem Jahr 2017, die eine unverzügliche und mutige Umstellung von Verbrenner- auf Elektromotoren gefordert hatten. Zu diesem Zeitpunkt war ein Verbot neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge nicht die optimale Lösung, sondern die Einbeziehung des Verkehrssektors in den europäischen Handel mit CO2-Zertifikaten. Eine solche Maßnahme hätte die Spritpreise deutlich erhöht und damit den Umstieg auf Elektrofahrzeuge gefördert. Eine Rücknahme der bestehenden Regelungen würde jedoch zu einer weiteren Verschärfung der Situation der deutschen Autoindustrie führen, so Falck weiter.

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Er warnt zudem, dass eine duale Strategie, die sowohl Verbrenner- als auch Elektroautos produziert, auf lange Sicht nicht nachhaltig sei. Die damit verbundenen Produktionsprozesse könnten nicht die erforderlichen Größenvorteile realisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ein weiterer Aspekt, den Falck anspricht, betrifft die Verantwortung der Politik. Diese muss dafür sorgen, dass Planbarkeit in der Energiewende geschaffen wird. Der Ausbau und die Digitalisierung der Stromnetze seien hierbei essenziell. Außerdem müsse Europa unabhängiger von kritischen Rohstoffen werden, die für die Produktion von Batterien und Elektromotoren notwendig sind. Dies könnte durch eine konsequentere Wiederverwertung und den Einsatz bereits genutzter Materialien erreicht werden.

Der Rückhalt von Falck und dem ifo Institut unterstreicht die Dringlichkeit des Themas: Die europäische Automobilindustrie steht vor Herausforderungen, die nicht nur konjunktureller Natur sind, sondern auch auf politischer Unsicherheit basieren. Eine klare und konsistente politische Strategie ist nötig, um die Transformation zur Elektromobilität voranzutreiben und Wettbewerbsfähigkeit in einem sich schnell verändernden Markt zu gewährleisten.


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