Görlitz. Ein waghalsiger „Horrortrip“ nahm am Donnerstagabend, zu Beginn der Herbstferien, seinen Lauf, als die Reisende Andrea Petzold von Cottbus nach Niesky reisen wollte. Ihr Abenteuer begann um 17.04 Uhr im überfüllten Odeg-Zug, der gleich zu Beginn bei drückender Luft und Menschenmengen zum Stehen kam, weil er auf einen verspäteten Gegenzug warten musste. „Warum hängt man nicht noch einen Wagen an?“, fragte sich Petzold verzweifelt. Trotz der hochgelobten Pünktlichkeit der Odeg konnten 15 Prozent der Fahrgäste an diesem Tag das Gegenteil erfahren.
Verspätungen sorgen für Chaos
In der Betriebsstelle Hähnichen kam es zu einer Weichenstörung, die zu massiven Verspätungen führte: Bis zu 64 Minuten war der Zug verspätet! Das bedeutete, dass Petzold ihren Anschluss zur Buslinie 60 in Horka verpasste. Stattdessen musste sie beschließen, direkt nach Görlitz durchzufahren, wo sie sich auf den letzten Bus der Linie 64 hoffte. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr – ein „extrem langer Halt“ kam hinzu, und als um 19 Uhr der letzte Anschluss vorüberzog, geriet sie in Rage und forderte von der Zugbegleiterin 50 Euro für ein Taxi. „Wer hat denn so viel Geld? Ich jedenfalls nicht“, schilderte sie verzweifelt.
Die Zugbegleiterin wies darauf hin, dass das Vorgehen nicht den geltenden Fahrgastrechten entsprach. Doch laut Odeg steht Reisenden bei Verspätungen von über 120 Minuten eine finanzielle Entschädigung zu – ein winziger Trost für die Strapazen. Schließlich kam Petzold doch noch gegen 21.15 Uhr in Hoyerswerda an, jedoch nicht ohne die unliebsame Erfahrung eines endlos scheinenden „Horrortrips“ im Gedächtnis zu behalten.
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