
In Friedland, Niedersachsen, steht die Gemeinde erneut vor einem Hochwasserschutz-Dilemma. Der Gemeindebürgermeister Andreas Friedrichs äußerte seine Frustration über die ständigen Hochwasserbedrohungen in der Region. Trotz eines vorliegenden Plans zu einem Hochwasserkonzept, der theoretische Lösungen für extreme Wetterbedingungen aufzeigt, scheitert die Umsetzung an Genehmigungen und politischer Zustimmung. Friedrichs betont, dass die Gemeinde seit dem Hochwasser von 2016 mit den Folgen kämpft und selbst entwickelte Lösungen vereitelt werden, während die Bedürfnis nach sofortiger Handlungsfähigkeit unübersehbar bleibt, wie Göttinger Tageblatt berichtet.
Ein entscheidendes Problem ist der Schutz eines seltenen Schwammökosystems in einem nahegelegenen Kiessee, das den Umleitungsplänen im Katastrophenfall entgegensteht. Friedrichs fordert mehr Mut und Entschlossenheit bei Maßnahmen zur Bekämpfung der Hochwassergefahr. Das Thema Hochwasserschutz müsse an oberster Stelle der dringenden politischen Prioritäten stehen und nicht hinter ökologischen Überlegungen zurückstehen. Außerdem verfolgt eine Umfrage, an der das ISOE-Institut teilgenommen hat, die Tatsache, dass Hürden wie fehlende Mittel und Personalresourcen bei der Klimaanpassung die Kommunen stark belasten. Nur zwölf Prozent der befragten Gemeinden haben ein umfassendes Klimaanpassungskonzept entwickelt, was zeigt, dass die Umsetzung in vielen Kommunen noch in den Kinderschuhen steckt, wie fr.de berichtet.
Die Befragung stellte fest, dass viele Kommunen angesichts immer häufiger auftretender extremer Wetterlagen wie Starkregen nicht nur bei Hochwasser, sondern auch im Bereich Wasserwirtschaft großen Anpassungsbedarf sehen. Der Mangel an personellen und finanziellen Ressourcen behindert vielfach die dringend benötigten Maßnahmen. Friedrichs hofft, dass durch verstärkte Kommunikation mit den Bürgern und eine effiziente interne Zusammenarbeit die Eigenverantwortung in Hochwasserregionen gestärkt werden kann, um die Risiken von Überflutungen zu minimieren. Die Zeit drängt, denn das nächste Jahrhunderthochwasser könnte jederzeit vor der Tür stehen.
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