Potsdam (ots)
In Brandenburg wird der Ruf nach verbesserten Hochwasserschutzmaßnahmen immer lauter. Der Umweltminister des Landes, Axel Vogel von Bündnis 90/Die Grünen, äußerte sich am Freitag im rbb24 Inforadio besorgt über die aktuellen Hochwasserlagen in benachbarten Ländern. Trotz einer Entspannung an der Oder bleibt die Bedrohung für Brandenburg bestehen. „Wenn die Niederschläge nur hundert Kilometer westlicher gefallen wären, hätten wir dasselbe Szenario gehabt“, erklärte Vogel und machte deutlich, dass die Gefahr nie ganz gebannt ist.
Die Lage der Flüsse im Fokus
Minister Vogel unterstrich die Wichtigkeit einer umfassenden Betrachtung nicht nur der Oder, sondern auch anderer Wasserläufe wie der Schwarzen Elster, der Spree und besonders der Neiße. Insbesondere die Neiße weist besorgniserregende Zustände auf, da erst 30 Prozent der Deiche erneuert wurden. „Die Schwarze Elster hat inzwischen viel zu wenig Platz“, betonte er. Solche Gegebenheiten erfordern sofortige Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Hochwasserschutz müsse auch als ein Teil dieser notwendigen Anpassung betrachtet werden.
Ein weiteres drängendes Thema ist das Bauen in Überschwemmungsgebieten. Vogel kritisierte, dass trotz bestehender allgemeiner Bauverbote viele Ausnahmen geschaffen werden. „Frau Lemke möchte, dass es auch Überschwemmungsgebiete gibt, die völlig ohne Baugenehmigungen auskommen“, sagte er. Dieses Anliegen hält Vogel für essenziell. Nur so könne sichergestellt werden, dass solche gefährdeten Gebiete nicht weiter belastet werden und damit die Risiken für die Bevölkerung verringert werden.
Die aktuelle Hochwasserlage und die damit verbundenen Herausforderungen bieten keinen Platz für Entwarnungen. Minister Vogel macht eindringlich klar, dass jetzt gehandelt werden muss, um die Bevölkerung und die Umwelt in Brandenburg effektiv zu schützen. Mehr Informationen über Vogels Standpunkte und die Herausforderungen des Hochwasserschutzes sind in einem ausführlichen Interview zu hören bei www.presseportal.de.