Die Bedrohung durch Hochwasser ist in Deutschland ein ernstes Thema. Laut einer aktuellen Studie des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (Ufu) sind mehrere hunderttausend Menschen akut gefährdet. Besonders betroffen sind rund 190.800 Personen, die in der Nähe von Rhein, Elbe und deren Nebenflüssen wohnen. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, geeignete Schutzmaßnahmen gegen mögliche Überflutungen zu ergreifen, da die Gefahren durch Starkregen und Hochwasser zunehmen.
Im Bauwesen gibt es Möglichkeiten, die eigenen vier Wände besser zu schützen. Vor den Bauarbeiten sollten Bauherren beim zuständigen Bauamt nachfragen, ob das Grundstück Hochwassergefahr ausgesetzt ist. Dort erhält man Einblicke in die baulichen Anforderungen, um eine sichere Umgebung zu schaffen. Hochwassergefahrenkarten, die online für jedes Bundesland verfügbar sind, geben wertvolle Informationen über die Risiken vor Ort.
Keller und Baustrukturen: Wie schütze ich mein Zuhause?
Eine der größten Gefahren bei Hochwasser sind Keller. Experten raten dazu, auf diese Erdgeschosse zu verzichten, um das Risiko von Überflutungen zu minimieren. Für den Fall, dass ein Keller geplant wird, sollte dieser als „Weiße Wanne“ aus wasserdichtem Beton gestaltet werden. Alle Öffnungen, durch die Wasser eindringen könnte, sollten sorgfältig abdichtend gestaltet werden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betont, dass auch das Eigengewicht des Hauses eine Rolle spielt, um ein Aufschwimmen bei Überschwemmungen zu verhindern.
Durch Starkregenereignisse können Sturzfluten entstehen, selbst in Gebieten, die nicht als Hochwasserrisikozonen gelten. „Das Wasser sucht sich seinen Weg“, erklärt Herbert Oberhagemann, ein Experte auf diesem Gebiet. Ein unzureichendes Kanalsystem kann zu Überlastung führen, was für Hausbesitzer katastrophale Folgen haben kann.
Ein wirksamer Schutz gegen rückstauendes Wasser ergibt sich durch Rückstauebenen, die eine wichtige Rolle spielen. Die Betreiber solcher Anlagen sollten sich bei den zuständigen Ämtern informieren, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Diese Informationen sind entscheidend, um Abwasseranlagen, insbesondere in Kellern, vor Rückstau zu bewahren, damit kein Abwasser eindringen kann. Hebeanlagen sind hierbei unverzichtbar, um sicherzustellen, dass das Abwasser in das öffentliche System gepumpt wird.
Vorbeugemaßnahmen: Gestaltung der Umgebung
Um das Grundstück gegen Hochwasser zu schützen, empfehlen Experten das Errichten von Steinwällen oder Mauern. Diese sollten mindestens 20 bis 40 Zentimeter hoch sein, um als Barriere gegen eindringendes Wasser zu wirken. Eine weiterführende Lösung ist der Bau eines unsichtbaren Wassergrabens, der um das Haus angelegt wird. Diese strukturierte Gestaltung kann helfen, das Wasser abzuleiten.
Bei Neuerrichtungen ist es auch klug, das Gebäude auf einer leichten Anhöhe zu platzieren und die Schwellenhöhe über der Rasenkante zu beachten, um zu verhindern, dass Wasser ins Innere eindringt. Menschen, die in hochwassergefährdeten Regionen leben, sollten ihre Vorbereitungen für starke Unwetter nicht vernachlässigen. Dazu gehören provisorische Schutzmaßnahmen wie Sandsäcke, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon zum Abdichten von Fenstern und Türen. Auch mobile Hochwasserschutzelemente können in kritischen Situationen wertvoll sein und das Eindringen von Wasser in die Wohnräume verhindern.
Die Besorgnis über Hochwasserereignisse ist eine Realität, die nicht ignoriert werden kann. Jeder Hausbesitzer sollte daher aktiv Maßnahmen zur Absicherung ergreifen, sowohl während des Neubaus als auch im Verlauf der Nutzung der Immobilie. Informationen über Risiken und Maßnahmen sind entscheidend, um Schäden durch Hochwasser möglichst zu vermeiden. Für eine detaillierte Betrachtung des Themas sind umfangreiche Informationen verfügbar, wie www.merkur.de berichtet.